Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

VDMA, Arbeitsamt und Fachhochschule starten in Hamburg das Pilotprojekt "Re-Ing."

(Frankfurt) - Der VDMA startete am 4. Oktober diesen Jahres in Hamburg gemeinsam mit dem Arbeitsamt Nord und der Fachhochschule Hamburg ein Pilotprojekt mit dem Namen "Re-Ing.". Ziel ist, innerhalb eines Jahres Arbeit suchende Ingenieure wieder in die Maschinenbauunternehmen zu integrieren.

Der größte deutsche Industriezweig braucht pro Jahr etwa 5.000 bis 6.000 Ingenieure verschiedener Fachrichtungen, die am Arbeitsmarkt kaum zu bekommen sind. Bis zum Jahr 2002 wird die Zahl der Absolventen, um die sich alle Wirtschaftszweige intensiv bemühen, an deutschen Hochschulen um bis zu 50 % gegenüber 1996 zurück gehen. Andererseits gibt es nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeit etwa 40.000 bis 50.000 arbeitslose Ingenieure. Parallel zu der vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) vor etwa vier Jahren in Hamburg initiierten und inzwischen bundesweit verbreiteten Ingenieurnachwuchskampagne "Think Ing." startet der VDMA nun in Hamburg gemeinsam mit dem Arbeitsamt Nord und der Fachhochschule Hamburg ein weiteres Pilotprojekt mit dem Namen "Re-Ing.". Ziel ist, innerhalb eines Jahres Arbeit suchende Ingenieure wieder in die Maschinenbauunternehmen zu integrieren.


Die Idee: In einem einjährigen "Fitnesstraining" werden diese Ingenieure durch ein maßgeschneidertes Programm von Fachhochschule und Mitgliedsfirmen des VDMA intensiv auf ihre künftige Tätigkeit in diesen Unternehmen vorbereitet. Am 4. Oktober 2000 fiel der Startschuss für die erste Phase dieses Pilotprojektes, dessen Erfahrungen auch auf andere Bundesländer übertragen werden sollen: Zunächst 15 ausgewählte arbeitslose Ingenieure - Durchschnittsalter 51 Jahre - werden in 15 Wochen an der Fachhochschule Hamburg in einem "Crash-Kurs" mit dem aktuellen Ingenieurwissen und den Anforderungen moderner Maschinenbauunternehmen vertraut gemacht. So vorbereitet, gehen diese Ingenieure im Januar 2001 für ein weiteres Vierteljahr als Trainees in die an diesem Pilotprojekt beteiligten Maschinenbauunternehmen, lernen dort die modernen Geschäftsprozesse kennen und trainieren an ingenieurnahen Aufgaben verschiedener Bereiche. Sie werden dabei von der Fachhochschule begleitet, um auftretende Wissenslücken möglichst rasch zu schließen. Danach wird es ernst: Im nächsten halben Jahr stellen diese Ingenieure die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten an einem konkreten Ingenieurprojekt des Unternehmens unter Beweis. Danach soll dann einer Festanstellung der erfolgreichen "Re-Ing.-Absolventen" nichts mehr im Wege stehen.

Das Arbeitsamt Nord, das diese Maßnahme weitgehend finanziert, sieht in diesem Pilotprojekt eine weitere Erfolg versprechende Maßnahme im Rahmen des bundesweiten Programms "50 - plus - Die können es!". Die Fachhochschule erwartet konkrete Erfahrungen für den Einstieg in eine künftige hochschulbegleitende Weiterbildung von Ingenieuren in den Betrieben, deren Wissen immer schneller aktualisiert werden muss. Die beteiligten Maschinenbauunternehmen und der VDMA erhoffen sich aus solchen Maßnahmen eine gewisse Entlastung bei dem derzeitigen, gravierenden Ingenieurmangel, insbesondere in den Bereichen Konstruktion und Vertrieb.

Von den "Re-Ing.-Teilnehmern" wird viel verlangt: Die Crash-Ausbildung an der Fachhochschule umfasst mindestens acht Stunden pro Tag einschließlich Samstag und zusätzlicher Arbeit zuhause per zur Verfügung gestelltem Computer, der mit dem Rechner in der Fachhochschule vernetzt ist. Damit wird die Nutzung von Intranet und Internet für die Teilnehmer zu einer Selbstverständlichkeit. Mit dieser intensiven Ausbildung sollen weitgehend die betrieblichen Gegebenheiten simuliert werden, die auf die Absolventen dieses Projektes zukommen. Ein industrieerfahrener Professor wird darüber hinaus als "Kümmerer" ständige Verbindung halten zwischen den Teilnehmern dieses Projektes, den Dozenten an der Fachhochschule und den Betreuern in den Maschinenbauunternehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030 Telefax: 069/66031511

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