Pressemitteilung | k.A.

VDKD hält Jahrestagung in Düsseldorf ab / GEMA-Tarife bleiben beherrschendes Thema / Maßnahmen gegen Verdrängungswettbewerb in Hamburg / Prof. Dr. Johannes Kreile zum Geschäftsführenden Justitiar ernannt

(München) - Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. (VDKD) informierte bei der gestrigen (16. September 2010) Jahresversammlung in Düsseldorf über aktuelle wie künftige Herausforderungen der Veranstaltungsbranche und stimmte Handlungsbedarf und Strategien mit seinen Mitgliedern ab. Neben dem permanenten Einsatz für bessere wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen waren vordringlichste Themen die Verhandlungen mit der GEMA sowie der Verdrängungswettbewerb in Hamburg und anderen Städten. Mit großem Beifall begrüßten die Mitglieder zudem die Berufung des Justitiars Prof. Dr. Johannes Kreile zum Geschäftsführenden Justitiar des Verbandes. Bereits am Vorabend der Tagung, dem 15. September, wurde der mit 10.000 Euro dotierte Musikpreis des VDKD an das Asasello Quartett, ein junges Kammermusik Ensemble aus Köln, verliehen.

In der Auseinandersetzung mit der GEMA, der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, um den Einbezug von Werbung und Sponsoring in die Bemessungsgrundlage für Veranstaltungstarife im Bereich U-Musik erhielt der VDKD Vorstand ein eindeutiges Votum der Versammlung, die Verhandlungen dahingehend weiterzuführen, dass nur diejenigen Einnahmen aus Werbung und Sponsoring zur Bemessungsgrundlage zählen dürfen, die unmittelbar dem Konzert zuzurechnen sind. Dazu Prof. Dr. Kreile: "Zahlungen der werbetreibenden Industrie können nur dann als geldwerter Vorteil für die GEMA gerechnet werden, wenn sie einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Konzert selbst aufweisen und nicht nur allgemein an den Veranstalter fließen."

Einer Wettbewerbsverzerrung, dem Einsatz von öffentlichen Geldern um funktionierende Strukturen und eine förderliche Konkurrenz zwischen privaten und öffentlichen Veranstaltern zu zerstören, sehen sich zahlreiche Verbandsmitglieder ausgesetzt. Nicht zuletzt die aktuelle Entwicklung in Hamburg, wo im Bereich der Klassischen Musik Karten zu Dumpingpreisen angeboten und Steuergelder offensichtlich zur Verdrängung und Zerstörung bestehender Verbindungen und Programme eingesetzt werden, hat den VDKD dazu bewogen eine Arbeitsgruppe einzurichten; diese soll Maßnahmen einleiten und koordinieren. Dazu VDKD Präsident Michael Russ: "Wir werden mit aller Vehemenz gegen diesen Verdrängungswettbewerb vorgehen. Öffentliche Subventionen sollen dazu dienen, Konzerte zu ermöglichen, bei denen junge Künstler ihren Markt erst finden müssen, nicht jedoch dazu, etablierten Konzertreihen privater Veranstalter dadurch Konkurrenz zu machen, indem man eine Karte für die Berliner Philharmoniker um 50 Euro billiger anbietet. Steuergelder sind nicht dazu da, um Verlustausgleiche vorzunehmen bei derart populären Konzerten, die bewusst mit Verlust kalkuliert werden. Wir werden dies nicht nur durch eine vermehrte Aufklärung der Öffentlichkeit, sondern auch verstärkt auf politischer Ebene austragen."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. (VDKD) Gisela Weber, Pressestelle Brienner Str. 26, 80333 München Telefon: (089) 28628379, Telefax: (089) 28626210

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