Pressemitteilung |

VdK fordert Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID)

(Bonn) - „Der Forschertraum von einer Welt ohne Krankheit und Behinderung ist eine Utopie“, erklärte am 29. Mai 2001 der Präsident des Sozialverbands VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, zur Diskussion um die Genforschung. „Wollen wir uns denn anmaßen, Gott zu spielen?“ Selbst die beste Embryonenforschung könne zum Beispiel Behinderungen als Folge von Verkehrsunfällen nicht ausschließen. „Es ist höchste Zeit, Behinderungen als ebenso normal anzusehen wie blonde Haare oder blaue Augen. Sie gehören zum Leben dazu.“

Der VdK-Präsident warnte vor jeglicher Form der Selektion und Manipulation. Wohin das führe, habe der Nationalsozialismus vor Augen geführt: zum „Aussondern unwerten Lebens“. Hirrlinger: „Daran sollten wir uns immer erinnern. Hier gilt: wehret den Anfängen.“ Embryonen mit „genetischen Defekten“ dürften nicht in der Mülltonne landen oder für Forschungszwecke „verbraucht“ werden. „Alle Formen des Klonens, egal ob zur Reproduktion oder zu therapeutischen Zwecken sind zu verbieten.“ Dazu gehöre auch die Präimplantationsdiagnostik (PID), da sie einen „ethischen Deichbruch“ darstelle, der der Manipulation und Selektion Tür und Tor öffne. Der Übergang zur „Auswahl“ behinderter Kinder sei fließend.

Wer aber Embryonen zu „Wegwerfprodukten“ für die Forschung mache, trete die Menschenwürde mit Füßen. Das sei mit ethischen Grundsätzen unvereinbar, sagte Hirrlinger. Nicht alles, was die Forschung vordergründig wolle, diene wirklich dem Menschen. Schon gar nicht Gentests an Embryonen im Reagenzglas, wie sie die Präimplantationsdiagnostik praktiziere. Der VdK-Präsident erinnerte daran, dass es auch ethisch unbedenkliche Möglichkeiten gebe, Krankheiten zu entschlüsseln wie die Forschung an adulten Stammzellen. Diese würden aus dem menschlichen Körper oder aus dem Restblut der Nabelschnur nach Geburt oder Abnabelung gewonnen. Keiner solle glauben, dass die Forschung einen auch nur halbwegs „perfekten Menschen“ – wer auch immer das sein mag – zu „produzieren“ vermöge. Richtschnur für eine ethisch verantwortliche Gentechnologie müssen die Menschenwürde und der Schutz des Lebens sein. Sie dürfen nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband VdK - Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner Deutschland e.V. Wurzerstr. 4 a 53175 Bonn Telefon: 0228/820930 Telefax: 0228/8209343

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