VDI sieht jährliche Bedarfslücke von 40.000 Fachkräften - Zuwanderung behebt Fachkräftemangel

(Düsseldorf/Hannover) - Schnelle Entscheidungen in der Zuwanderungsfrage für hochqualifizierte Fachkräfte forderte VDI-Präsident Prof. Hubertus Christ am 13. März 2002 auf der CeBIT 2002 in Hannover. Dies sei der erste Schritt für eine kurzfristige Lösung des jährlich nicht gedeckten Bedarfs von 20.000 Ingenieuren und 20.000 Informatikern in Deutschland.

Falsche Signale der Wirtschaft könnten eine Gefährdung des Forschungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland bewirken: „Eine kurzfristig orientierte Beschäftigungspolitik führt zu einer Wiederholung des so genannten Schweinezyklus, dessen Spätfolgen wir gerade erleben“, warnte Christ vor einer Wiederholung der Fehler in den 90er Jahren. Damals führten Einstellungsstopps aufgrund einer konjunkturellen Schwächeperiode zu rapide sinkenden Studienanfängerzahlen im Ingenieurbereich. 1990 gab es noch 74.000 Studentinnen und Studenten, die mit Ingenieurwissenschaften begonnen, im Jahr 1997 waren es noch 58.000 und heute beginnen etwa 64.000 mit ihrem Ingenieurstudium, dem Niveau von 1994. Die Folge daraus sind heute geringe Absolventenzahlen, wodurch sich der hohe Mangel von 40.000 Stellen im Ingenieur- und Informatikerbereich ergibt.

Kurzfristig kommt die deutsche Wirtschaft nach Ansicht des VDI nicht ohne die Zuwanderung hochqualifizierter Fachkräfte aus. Langfristig müssten zudem weitere Weichen gestellt werden, da der Anteil der Ingenieure an der Gesamtzahl der Beschäftigten seit zwanzig Jahren steigt und weiter ansteigen wird. Notwendig sind deshalb engagierte Anstrengungen, um mehr Lebensnähe in den Technikunterricht der Schulen zu bringen, den Anteil der Ingenieurinnen deutlich zu erhöhen und stellensuchende ältere Fachkräfte wieder in das Berufsleben zu integrieren.

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