VDEW zur geplanten Beschleunigungsnovelle: Ausbau von Stromnetzen verträgt keine Verzögerungen / Bundesumweltministerium will verstärkte Verkabelung durchsetzen / Infrastruktur-Planungsbeschleunigungsgesetz in der Ressortabstimmung
(Berlin) - "Die beabsichtigte Entlastung von Planungsverfahren für neue Stromleitungen droht zu einem Hemmschuh zu werden." Das erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin, in einer Stellungnahme zum Entwurf für das Infrastruktur-Planungsbeschleunigungsgesetz. Der Text werde derzeit zwischen dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie abgestimmt. "Dabei baut das Umweltministerium zusätzliche Hürden auf, statt die Zulassungsverfahren für den dringend notwendigen Ausbau der Netze zu entschlacken", kritisierte Meller.
Der Vorschlag des Bundesumweltministerium laufe insbesondere auf eine verstärkte Verlegung von Erdkabeln bei Hoch- und Höchstspannungsleitungen und damit auf höhere Kosten hinaus. "Die Verlegung von Erdkabeln ist um ein Vielfaches teurer als die Errichtung von Freileitungen. Wer ständig günstigere Netzentgelte fordert, darf nicht gleichzeitig die Investitionskosten massiv erhöhen", betonte Konstantin Staschus, Geschäftsführer des Verbandes der Netzbetreiber - VDN - beim VDEW.
Die Dringlichkeit der Errichtung neuer Freileitungen zeige unter anderem die dena-Studie zur Integration der Windenergie: Bis 2015 müssen rund 850 Kilometer (km) neue Leitungen gebaut werden. Dabei sei von Freileitungen ausgegangen worden, die im Mittel 750.000 Euro je km kosten.
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