VDEW zum Wettbewerb in Europa: Große Unternehmensvielfalt im deutschen Strommarkt / Europäische Kommission ermittelt Marktanteile bei der Stromerzeugung / Niedrigste Marktkonzentration in Großbritannien, Niederlanden und Deutschland
(Berlin) - "Im deutschen Strommarkt ist eine große Vielfalt ganz unterschiedlicher Unternehmen aktiv. Dieses Wettbewerbselement darf nicht durch marktfremde staatliche Eingriffe ausgehebelt werden." Das erklärte Werner Brinker, Präsident des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin.
In Europa schneide Deutschland beim Vergleich der Wettbewerbsintensität im Strommarkt sehr gut ab. Das zeige der jüngste Bericht der Europäischen Kommission. "Der größte Stromerzeuger in Deutschland kommt auf einen Marktanteil von 28 Prozent", erläuterte Brinker. Niedrigere Werte habe die Kommission nur für die Niederlande mit 27 und für Großbritannien mit 20 Prozent ermittelt.
Den größten Marktanteil eines einzelnen Erzeugers habe die Europäische Kommission in Belgien festgestellt: Der größte Stromproduzent komme dort auf einen Marktanteil von 82 Prozent. In Frankreich liefert der größte Erzeuger 75 Prozent der Stromproduktion des Landes, ermittelte die Kommission in ihrer Untersuchung der europäischen Energiemärkte. Sie hatte dafür Daten von mehr als 3.000 Energieunternehmen erhoben.
"Im Wettbewerbsbereich der Stromerzeugung brauchen die deutschen Stromunternehmen weder Nachhilfe noch ein Zurück zu staatlicher Steuerung", betonte Brinker. Staatliche Preiskontrollen oder die Begrenzung von Erzeugungskapazitäten würden den Wettbewerb sogar bremsen. "Der Wettbewerb im Strommarkt braucht Preissignale und keine politischen Blockaden. Rund die Hälfte aller Kraftwerksprojekte in Deutschland wird von neuen Anbietern geplant", betonte Brinker. "Die Politiker müssen mit verlässlichen Rahmenbedingungen ein günstiges Investitionsklima schaffen, damit die Investoren am Standort Deutschland gehalten werden."
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