VDEW zum Energiegipfel und Energiewirtschaftlichen Gesamtkonzept, Teil 2 / Strombranche fordert realistische Annahmen für künftige Energiepolitik / Steigerung der Energieeffizienz um zwei Prozent pro Jahr könnte machbar sein
(Berlin) - "Die deutsche Elektrizitätswirtschaft erhofft sich von der Bundesregierung realistische Annahmen und Vorgaben für die künftige Energiepolitik. Der Klimaschutz muss eine gleichberechtigte Rolle neben einer auch in Zukunft sicheren und bezahlbaren Stromversorgung spielen."
Das erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) im Vorfeld des Energiegipfels, der am Dienstag (03. Juli 2007) in Berlin stattfinden wird.
Eine jährliche Steigerung der Energieeffizienz um drei Prozent sei unrealistisch. "Die Verdoppelung der derzeitigen Effizienzsteigerung von jährlich 0,9 Prozent ist ambitioniert, aber erscheint unter bestimmten Voraussetzungen machbar", betonte Meller. Dies hätten die Szenarien der Studie "Energiewirtschaftliches Gesamtkonzept 2030", die der VDEW initiiert hat, gezeigt. Deutschland sei bei der Energieeffizienz einer der Spitzenreiter weltweit. "Wie soll ein ohnehin hocheffizientes Land noch überdurchschnittliche Effizienzsteigerungsraten erzielen", fragt der VDEW-Hauptgeschäftsführer.
Die deutsche Elektrizitätswirtschaft unterstütze grundsätzlich die Bemühungen der Bundesregierung für mehr Klimaschutz. Es sei jedoch auch hier wichtig, dass die Ziele zu vertretbaren Bedingungen erreichbar seien.
Deutschland kann nach Angaben des VDEW die Treibhausgas-Emissionen um 30 Prozent bis zum Jahr 2030 mindern, sofern bestimmte politische Rahmenbedingungen geschaffen werden. "Damit die Klimaschutzziele erreicht werden können, gleichzeitig Arbeitsplätze in Deutschland erhalten und die Energiepreise bezahlbar bleiben, sind vier politische Maßnahmen unerlässlich: ein effizienterer Ausbau der erneuerbaren Energien, die Einbeziehung von Haushalten und Verkehrssektor in die CO2-Emissionsminderung, die Förderung von Investitionen in moderne und effiziente Kohlekraftwerke und eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke in Deutschland", erläuterte Meller als weitere Ergebnisse der Studie.
Grundvoraussetzung für die angestrebte Minderung der CO2-Emissionen sei außerdem, dass eine internationale Regelung nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2012 gefunden werde. "Deutsche Alleingänge werden nichts bringen. Deshalb unterstützen wir ausdrücklich die Aktivitäten der Bundesregierung für einen schnellen Abschluss der internationalen Klimaschutzverhandlungen", betonte VDEW-Hauptgeschäftsführer Meller.
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