VDEW auf der Hannover Messe 2007: Strombranche steigert Energieeffizienz und plant modernere Kraftwerke / Investitionen in neue Kraftwerksprojekte mit einer Leistung von 39000 Megawatt
(Hannover) - Die deutsche Stromwirtschaft will bis zum Jahr 2012 in neue Kraftwerksprojekte mit einer Leistung von rund 39000 Megawatt (MW) investieren. Davon sollen gut 8000 MW aus Regenerativ-Anlagen stammen. Rund die Hälfte der Kapazitäten planen nach einer Erhebung des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) neue Marktteilnehmer. "Mit diesen Investitionen in modernere Kraftwerke und Netze wird die deutsche Energiebranche wesentlich zur weiteren Steigerung der Energieeffizienz und damit zum Klimaschutz beitragen", betonte VDEW-Präsident Werner Brinker.
Deutschland sei bereits Marktführer mit dem modernsten Kraftwerkspark und der höchsten Zuverlässigkeit bei der Stromversorgung. "Die jetzt diskutierten Gesetze und Verordnungen der Bundesregierung dürfen nicht zu einem Investitionshindernis für neue Kraftwerke und damit zur Belastung für den Klimaschutz werden", so Brinker.
Wirkungsvoller Klimaschutz könne insbesondere durch Fortschritte bei der Energieeffizienz erreicht werden. Dazu habe die Elektrizitätswirtschaft in den vergangenen Jahren einen wesentlichen Beitrag geleistet. Die gesamten CO2-Emissionen für alle emissionshandelspflichtigen Anlagen der Energiewirtschaft und der Industrie betrugen laut VDEW im Jahr 2006 mit vorläufig 477 Millionen Tonnen (Mio. t) annähernd soviel wie im Jahr 2005 mit 474 Mio. t. "Dies ist aus Sicht der Strombranche auch deshalb ein Erfolg für die Energieeffizienz, da das Wirtschaftswachstum in Deutschland im vergangenen Jahr mit 2,8 Prozent unerwartet hoch war", erläuterte Brinker.
Außerdem ist die Energieproduktivität der deutschen Wirtschaft nach VDEW-Angaben in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Wurden im Jahr 1990 mit einer Tonne Steinkohleeinheiten 3380 Euro Brutto-Inlandsprodukt erwirtschaftet, waren es 2006 schon 4430 Euro. Wichtigster Grund dafür seien die Investitionen in Energieeffizienz. Deutschland habe im internationalen Vergleich den effizientesten Kraftwerkspark. "Weltweit liegt der durchschnittliche Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken bei etwa 30 Prozent. In Deutschland werden im Vergleich nahezu 40 Prozent Wirkungsgrad erreicht", erklärte der VDEW-Präsident. Neu gebaute Anlagen kämen bereits auf Wirkungsgrade von mehr als 45 Prozent.
"Ich verstehe vor diesem Hintergrund die aktuelle Diskussion um den Bau neuer Kraftwerke nicht. Jedes neue Kraftwerk ist besser, nämlich effizienter und klimafreundlicher, als ein altes", unterstrich Brinker.
Diese neuen Anlagen würden vorwiegend ältere Kohlekraftwerke ersetzen und seien somit ein Gewinn für die Umwelt.
Die deutsche Stromwirtschaft habe hier bereits große Effizienzpotentiale erschlossen. "Auf diesen Erfolgen werden wir uns aber nicht ausruhen. Die Unternehmen haben ein milliardenschweres Investitionsprogramm begonnen und wollen dies fortsetzen", sagte der VDEW-Präsident.
Die aktuell diskutierten Gesetze und Verordnungen der Bundesregierung beinhalteten nun aber zusätzliche Verschärfungen ausschließlich für die deutsche Elektrizitätswirtschaft. Um jedoch den Wettbewerb am deutschen Strommarkt zu beaufsichtigen, seien die jüngst erst europaweit harmonisierten Regelungen des Wettbewerbs- und Kartellrechts völlig ausreichend. "Sie bieten eine gute Balance zwischen kartellrechtlicher Aufsicht und freier Entfaltung der Marktmechanismen. Sie schaffen damit gerade für neue Investoren Anreize, um in den deutschen Strommarkt einzutreten", erklärte Brinker.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW), Hauptgeschäftsstelle
Patricia Nicolai, Leiterin, Presseabteilung
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