Pressemitteilung | VDE - Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

VDE fordert konzertierte Innovations- und Nachwuchsförderung

(Frankfurt) - Eine konzertierte Innovations- und Nachwuchsförderung in Deutschland fordert der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik anlässlich des am 27. Juni 2001 in Berlin stattfindenden Forums "Der Mensch und die Zukunftstechnologien", das vom VDE und der Hanns-Seidel-Stiftung durchgeführt wird. Im Mittelpunkt der Veranstaltung mit 300 Teilnehmern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft stehen die zukünftige Technologie- und Bildungspolitik sowie der Fachkräftemangel in der Elektro- und Informationstechnik.

Nach Auffassung des VDE darf sich ein Hochtechnologieland nicht damit begnügen, Hightech-Produkte nur zu konsumieren. Vielmehr gilt es gerade in der Informationsgesellschaft, innovative Technik vor Ort zu entwerfen, zu entwickeln und zu produzieren, um Deutschland als konjunkturstarken Technikstandort mit einem stabilen Arbeitsmarkt zu sichern.

Darüber hinaus ist es nach Auffassung des VDE notwendig, die Weichen für Zukunftstechnologien entschlossener zu stellen, um nicht den Anschluss zu verpassen. Wie schwierig sich eine Aufholjagd bei immer schnelleren Innovationszyklen gestalte, habe die Entwicklung im Bereich Mikroelektronik gezeigt, so VDE-Vorstand Hermann Wolters in Berlin. Nur durch erhebliche Anstrengungen konnte hier der Anschluss an die Weltspitze wieder erreicht werden.

Von Technikfeindlichkeit in der Bevölkerung, speziell was die Elektro- und Informationstechnik angeht, kann dabei nicht gesprochen werden. Nach einer aktuellen VDE-Studie befürworten 53 % der Deutschen die Informationsgesellschaft, 8 % mehr als vor 3 Jahren. Dabei sehen 63 % der unter 34-jährigen und 64 % der Familien mit Kindern die Entwicklung positiv. Hier eröffnet sich ein technikfreundliches Potential junger Menschen, die in ihrem Technikinteresse bestärkt und entsprechend gefördert werden sollten.

Ebenso wichtig wie entschlossene Technologieförderung ist die Nachwuchsförderung, speziell in der Elektro- und Informationstechnik. VDE-Vorstand Wolters: "Der Fachkräftemangel in der Informatik ist eine Innovationsbremse. Mit dem Mangel an Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik droht aber ein Motorschaden für den deutschen Technologiezug. Denn es sind Elektroingenieure, die Technologien und Systeme schaffen: in der Telekommunikation oder Automation ebenso wie in der Verkehrs- und Medizintechnik". Nach einer VDE-Studie stehen 2002 einem Mindestbedarf von 13.000 Elektroingenieuren nur 6.500 Hochschulabsolventen gegenüber. Für bedenklich hält der VDE auch, dass bereits die Hochschulen selbst von dem Nachwuchsmangel betroffen sind: Immer mehr Stellen bleiben unbesetzt. In den nächsten 5 Jahren wird sich an den elektrotechnischen Fakultäten die Situation weiter verschärfen, da ein großer Teil der Professuren neu zu besetzen ist.

Gerade im Bildungsbereich sind nach Einschätzung des VDE langfristige Konzepte gefragt. So ist es nicht länger akzeptabel, dass Deutschlands Schulkinder mit ihren Mathematik- und Physik-Kenntnissen im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld liegen. Nachwuchsförderung heißt Elite- und Breitenförderung. "Wir brauchen einen Pool von qualifizierten Fachkräften für Spitzenleistungen und für die alltäglichen Herausforderungen, die ja auch weit über dem Weltdurchschnitt zu meistern sind," so Wolters.

Ziel des VDE - mit 34.000 Mitgliedern, darunter 1.200 Unternehmen, einer der größten technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas – ist es, die Akzeptanz für die Informationsgesellschaft weiter zu steigern und die Innovationsbremse Nachwuchsmangel zu lösen. Der konstruktive Dialog zwischen Politik und Technik ist dabei aus VDE-Sicht ein wichtiges Mittel, die bildungs- und technologiepolitischen Rahmenbedingungen für Innovationen zu verbessern.

Quelle und Kontaktadresse:
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. Stresemannallee 15 60596 Frankfurt Telefon: 069/63080 Telefax: 069/6312925

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