Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

VCD fordert schnellere Umsetzung von Lärmschutz-Maßnahmen

(Bonn) - Anlässlich der Vorstellung des Umweltberichtes 2000 der Deutschen Bahn AG hat der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die Bahn aufgefordert, die dringend notwendige Lärmsanierung voranzutreiben. Während die erfreuliche Reduktion des Energieverbrauches trotz gesteigerter Fahrleistung zum frühzeitigen Erreichen des Klimaschutzzieles der Deutschen Bahn AG geführt hat (bis 2005 CO2-Emissionsminderung von 25%), gibt es bei der Lärmsanierung noch immer große Defizite.

Der VCD begrüßte, dass die Bahn große Fortschritte beim durchschnittlichen Energieverbrauch erzielt hat und dadurch die vom Schienenverkehr verursachte Schadstoffbelastung der Luft deutlich gesunken ist. So verbraucht nach dem vorgestellten Umweltbericht ein ICE 3 mit 50%-iger Auslastung bereits heute umgerechnet weniger als zwei Liter Benzin pro Person auf 100 Kilometer.
Ein durchschnittlicher Pkw benötigt hierzu eine Auslastung von über drei Personen. Die geplante Erneuerung der Züge wird vor allem im Nahverkehr dafür sorgen, den Status der Bahn als umweltfreundlicher Verkehrsträger zu festigen und ihren Vorsprung vor Pkw und Lkw noch weiter auszubauen.

Gleichzeitig gefährdet die Deutsche Bahn AG ihre Stellung als umweltfreundliches Verkehrsmittel durch die Verzögerung von Lärmsanierungsmaßnahmen. Obwohl die Bundesregierung seit 1999 100 Mio. DM jährlich für die nachträgliche Lärmbekämpfung am Schienennetz bereitstellt, hat die Bahn diese Mittel nicht in vollem Umfang abgefordert. Der VCD forderte die Bahn auf, die zur Verfügung stehenden Mittel durch zügige Abwicklung der Planungen schnell abzurufen und zu
verbauen.

"Nur wenn die Bürger spüren, dass Schienenlärm bekämpft wird und sich die Situation der Betroffenen deutlich verbessert, kann die Bahn weiter mit ihrem Umweltvorteil punkten", betonte VCD-Bahnexpertin Annette Volkens. Dies gilt umso mehr, wenn durch die erwartete Steigerung der Verkehrsleistung der Bahn bestehende Strecken ohne Lärmschutz-Maßnahmen stärker befahren werden und dadurch die Lärmbelastung der Bürger weiter steigt. Der VCD forderte zudem die
politischen Entscheidungsträger auf, auch Lärmbekämpfungsmaßnahmen der Bahn finanziell zu unterstützen, die an der Schallquelle ansetzen, z.B. Fahrweg und Bremsen. Bisher werden nur nachgelagerte Maßnahmen wie Schallschutzwände oder -fenster gefördert.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Eifelstr. 2 53119 Bonn Telefon: 0228/985850 Telefax: 0228/9858510 Burkhard Reinartz, VCD-Pressesprecher

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