Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

vbw warnt im Vorfeld der Europawahlen vor einem Austritt Deutschlands aus der EU

(München) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. warnt im Vorfeld der Europawahl vor einem 'Dexit'. Dieser würde zu einem Zusammenbruch der EU und zu massiven volkswirtschaftlichen Schäden führen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die beim Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung in Auftrag gegeben wurde. "Für kein anderes Land wäre der Schaden so hoch wie für Deutschland. Gesamtgesellschaftlich würde ein Zusammenbruch der EU für Deutschland einen Schaden von rund 200 Milliarden Euro bedeuten", kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die Studie.

Ein Austritt wäre der Studie zufolge mit einer Rückabwicklung der bisher erfolgten europäischen Integrationsschritte verbunden. "Die Vorteile des Binnenmarktes, der Zollunion, der Währungsunion, des Schengenabkommens und der Freihandelsabkommen würden wegfallen. Werden die Integrationseffekte auf null gesetzt, würde die reale Bruttowertschöpfung um rund fünf Prozent zurückgehen", so Brossardt.

Insbesondere würde ein EU-Austritt Deutschlands massive Auswirkungen auf den Außenhandel haben. "Die deutschen Exporte in die EU-Staaten würden um bis zu 40 Prozent abnehmen, ohne dass der Handel mit Drittstaaten die Verluste kompensieren könnte. Bayern wäre als starker Industriestandort besonders betroffen. Rund 30 Prozent des gesamten bayerischen Industrieumsatzes entfallen auf den Export von Produkten in die 26 übrigen EU-Staaten. Insgesamt exportierte Bayern 2023 Waren im Wert von 125 Milliarden Euro in die EU. Damit ist die EU als Exportmarkt wichtiger als China und die USA zusammen", gibt Brossardt zu Bedenken.

Ebenso müssen aus Sicht der vbw auch die nicht bezifferbaren Effekte der europäischen Integration bedacht werden. "Die persönliche Freiheit jedes Einzelnen durch die Freizügigkeit von Arbeit, Kapital, Gütern und Dienstleistungen ist nicht monetär bewertbar - genauso wie die friedensstiftenden Effekte, die Effekte auf die physische Sicherheit oder auf die Innovationsfähigkeit der Unternehmen. Und nicht zuletzt hat die EU auch positive Auswirkungen auf den Rest der Welt", erklärt Brossardt und ergänzt: "Die Studie zeigt deutlich die wirtschaftlichen Vorteile der Mitgliedschaft Deutschlands in der EU. Diese Vorteile könnten sogar noch größer sein, dazu muss die EU wieder mehr eine Gemeinschaft sein, die die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und damit die Sicherung des Wohlstands ihrer Bürger in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt und nicht die kleinteilige Regulierung aller Lebensbereiche. Wir wollen kein anderes, sondern ein besseres Europa".

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(jg)

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