vbw setzt auf Wiederbelebung der transatlantischen Partnerschaft - Brossardt: "Wir begrüßen Rückkehr der USA zum Weltklimaabkommen"
(München) - Nach dem Sieg Joe Bidens bei den US-Präsidentschaftswahlen hofft die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. auf den amerikanischen Pragmatismus und auf eine Wiederbelebung der transatlantischen Partnerschaft zwischen den USA und Europa, Deutschland und Bayern. "Besonders begrüßen wir die Ankündigung Bidens, dass die USA dem Weltklimaabkommen wieder beitreten. Mit dem Sieg Joe Bidens verbinden wir zudem die Hoffnung einer Öffnung der USA, hin zu einer Stärkung der Welthandelsorganisation (WTO), hin zu mehr Multilateralismus insgesamt und hin zu einer möglichen Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen. Auf Basis der gemeinsamen freiheitlich-demokratischen Fundamente brauchen wir einen guten politischen Schulterschluss, der enge wirtschaftliche Verflechtungen fördert. Bei der neuen US-Administration setzen wir auf die Erkenntnis, dass auch Amerika vom freien Welthandel profitiert. Protektionismus schadet dem Handel und dem weltweiten Wachstum. Freihandel und Globalisierung hingegen sorgen für Wachstum und Wohlstand und als exportorientierte Volkswirtschaft profitieren Bayern und Deutschland hiervon ganz besonders. Wir setzen auf eine zügige Regierungsbildung und damit auf politisch stabile Verhältnisse in den USA", so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die USA sind einer der wichtigsten Handelspartner Bayerns und der wichtigste Exportmarkt für Bayern. "Eine überdurchschnittliche Bedeutung hat der US-Markt für die Automobilindustrie: So gehen 15 Prozent unserer Pkw-Exporte in die USA. Noch größere Bedeutung hat der amerikanische Markt für Pharmaprodukte und für Produkte der Luftfahrtindustrie mit Anteilen von jeweils 22 Prozent sowie für die Elektronikindustrie mit einem US-Exportanteil von 17 Prozent", so Brossardt.
US-Unternehmen in Deutschland bewerteten in der jüngsten Umfrage der American Chamber of Commerce in Germany übrigens den Standort Deutschland mit der Gesamtnote 1,8 und damit sogar besser als noch im Vorjahr.
Der vbw-Studie "Der ökonomische Impact der bayerischen Wirtschaft in den USA" zufolge sorgten die bayerischen Firmen in den USA 2017 direkt für 166.600 Jobs und trugen 26 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei. Zählt man den Bezug von Vorleistungen - beispielsweise Teile - und Konsumnachfrage mit, waren es sogar 576.000 Arbeitsplätze und 85 Milliarden Euro.
Bedeutung des Handels
Insgesamt sind die USA mit einem Handelsvolumen von knapp 33 Milliarden Euro der zweitgrößte Handelspartner Bayerns. Unter den wichtigsten Exportländern Bayerns waren die Vereinigten Staaten erneut der größte Exportmarkt für bayerische Waren.
Exporte:
- Insgesamt exportierte der Freistaat im Jahr 2019 Waren im Wert von rund 21,3 Milliarden Euro in die USA. Das waren 11,2 Prozent aller bayerischen Exporte. Die wichtigsten Exportgüter Bayerns dabei sind Kraftwagen und Kraftwagenteile (29,9 Prozent), Maschinen (19,6 Prozent), Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (15,7 Prozent).
- In den ersten acht Monaten 2020 nahmen die bayerischen Exporte in die USA um 25,1 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ab.
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