vbw Pressemitteilung zum Inflation Reduction Act (IRA): US-Förderpaket für grüne Technologien ist Herausforderung für die EU
(München) - Diese Vorgaben stellen für europäische Unternehmen ohne Standort in Nordamerika einen klaren Wettbewerbsnachteil dar", sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt anlässlich einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Vertretung des Freistaats Bayern zu den Konsequenzen des Inflation Reduction Act für die EU in Brüssel.
Mit dem IRA haben die USA ein umfassendes Förderpaket für grüne Zukunftstechnologien mit dem Ziel der Re-Industrialisierung der US-amerikanischen Wirtschaft aufgesetzt. Herausfordernd für den europäischen Industriestandort ist laut vbw zudem die im IRA angelegte massive Förderung von Wasserstoff und Erneuerbaren Energien. "Die USA werden durch weiter sinkende Preise für energieintensive Industrien als Standort noch attraktiver", so Brossardt.
Aus Sicht der vbw dürfen die direkten Effekte des IRA auf die EU aber nicht überschätzt werden. Brossardt: "Zum einen werden unternehmerische Investitionen neben den Förderbedingungen von einer Vielzahl weiterer Standortfaktoren beeinflusst. Zum anderen birgt der IRA auch Chancen für die europäischen Unternehmen, da die Fördermilliarden den wirtschaftlichen Kuchen für sie vergrößern, insbesondere für die grüne Exportindustrie."
Die vbw begrüßt den europäischen Green Deal Industrial Plan als Antwort auf den IRA. "Der Förderumfang der EU ist demjenigen des IRA mindestens ebenbürtig. Ein Nachteil besteht allerdings in den komplexen und langwierigen Antragsverfahren in Europa. Hier geht es in den USA deutlich unkomplizierter zu", betont Brossardt.
Nach Ansicht der vbw wird der Green Deal Industrial Plan die grundsätzlichen Standortnachteile der EU jedoch nicht beheben können. Stattdessen müssen die strukturellen Standortschwächen Europas endlich konsequent angegangen werden. "Dazu gehören einfachere Förderbedingungen und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, ebenso wie eine sichere und bezahlbare Energieversorgung und eine Reduzierung der Steuer- und Abgabenlast. Und nicht zuletzt müssen die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA zügig vorangetrieben werden", resümiert Brossardt.
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