UVN: Keine Fachkräfte, wenn Mathe und Deutsch ausfallen
(Hannover) - Genau ein Jahr nach dem Start des Fehlstundenportals in Niedersachsen sind die Zahlen erschreckend: 9.813 ausgefallene Unterrichtsstunden haben Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte im Schuljahr 2017/2018 unter http://www.fehlstunden-nds.de eingetragen. Die tatsächliche Zahl dürfte noch weit höher liegen. Bei 6.990 der gemeldeten ausgefallenen Stunden gab es nicht einmal eine Vertretung.
Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen: "Wir verspielen die Zukunft unserer Kinder durch Unterrichtsausfälle. Wo sollen die Fachkräfte von morgen herkommen, wenn heute ihr Mathe- und Deutschunterricht ausfällt? In diesen Kernfächern sollen doch die Grundlagen gelegt werden - für die weitere Bildung, die Ausbildung und die gesamte berufliche Karriere."
Über alle Schulformen hinweg sind Deutsch (1.366 Stunden) und Mathematik (1.072) am stärksten betroffen. Die beiden Fächer machen allein ein Viertel aller ausgefallen Stunden aus. Die meisten Ausfälle verzeichnen zudem die Klassenstufen 6 und 7.
Das Kultusministerium hat heute für das kommende Schuljahr selbstbewusst angekündigt: "Die Versorgung der Gymnasien wird landesweit durchschnittlich rund 100 Prozent erreichen, so dass diese Schulform erneut die am besten versorgte weiterführende Schulform sein wird."
Die Zahlen des Fehlstundenportals zeichnen ein ganz anderes Bild: Der Unterrichtsausfall trifft mit zwei Dritteln aller gemeldeten Stunden am häufigsten Gymnasien: 6.376, gefolgt von Gesamtschulen mit 2.391 nicht unterrichteten Stunden. Die Gymnasien leiden nach wie vor stark unter den Abordnungen von Lehrerinnen und Lehrern an andere Schulen. Ankündigungen des Kultusministeriums lassen für das gerade begonnene Schuljahr 2018/2019 keine Besserung der Lage erkennen.
Die UVN fordern Landesregierung und Kultusministerium auf, endlich zu handeln:
- Sichere Unterrichtsversorgung in allen Schulformen gewährleisten
- Mehr Lehrerstellen schaffen
- Die Attraktivität des Lehrerberufs steigern
- Mehr Lehramtsstudienplätze an niedersächsischen Hochschulen schaffen
Quelle und Kontaktadresse:
UVN Unternehmerverbände Niedersachsen e.V.
Erik von Hoerschelmann, Pressesprecher
Schiffgraben 36, 30175 Hannover
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