Pressemitteilung | Wirtschaftsvereinigung Stahl - Standort Düsseldorf

USA benachteiligen weiterhin deutsche Stahlimporte

(Düsseldorf) - Die deutschen Stahllieferungen in die USA sind gegenüber der internationalen Konkurrenz benachteiligt und seit April drastisch gesunken. Am 20. März 2002 hatte US-Präsident George W. Bush Einfuhrzölle bis zu 30 Prozent auf Stahlimporte verhängt.

Inzwischen wurden in sechs Tranchen zahlreiche Ausnahmegenehmigungen erteilt, die letzte datiert vom 12. August. Von den Ausnahmeanträgen für deutsche Stahlexporte in Höhe von rund 700 000 Tonnen sind allerdings bisher erst knapp 10 Prozent positiv entschieden worden. Andere Länder, wie Japan, Australien, Südkorea und Brasilien, haben wesentlich besser abgeschnitten. So wurden für Japan von den 1,4 Mio. Tonnen, die von den Zollmaßnahmen betroffen sind, inzwischen 500 000 Tonnen ausgenommen.

Die deutschen Stahlausfuhren in die USA sind als Folge dieser Ungleichbehandlung stark zurückgegangen. In den Monaten April bis Juni 2002, also den ersten drei Monaten, in denen die Zollmaßnahmen angewandt wurden, sind die Ausfuhren um 58 Prozent gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode gefallen – und das, obwohl der USA-Markt preislich attraktiv geworden ist. Aus der EU sind die Exporte in die USA in demselben Zeitraum nur um 38 Prozent zurückgegangen.

Zwar bemüht sich die Bundesregierung nach Kräften, der deutschen Stahlindustrie zu helfen, bisher aber ohne großen Erfolg. Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, forderte in Düsseldorf: „Brüssel und Berlin dürfen in ihren Bemühungen nicht nachlassen, für die Europäische Union und für Deutschland akzeptable Lösungen zu erreichen. Sonst bleibt nur das Instrument der Retorsion, also die Zollbelastung von Einfuhren aus den USA.“

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsvereinigung Stahl Sohnstr. 65 40237 Düsseldorf Telefon: 0211/67070 Telefax: 0211/6707165

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