US-Handelspolitik - Stahlindustrie in Deutschland fordert klare Reaktionen / Berliner Stahldialog setzt Zeichen für Innovation und für faire Wettbewerbsbedingungen
(Düsseldorf) - Seit zwei Wochen gelten die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Stahl in Höhe von 25 Prozent nun auch für die Europäische Union. Die Kritik an diesem protektionistischen Eingriff in den Welthandel reißt nicht ab. Anlässlich des Berliner Stahldialogs am 13. Juni stellt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier klar: "Die Stahlindustrie ist eine zentrale Basis für unsere industriellen Wertschöpfungsketten. Die deutsche und europäische Stahlindustrie ist weltweit führend bei Innovationen und ökologischer Nachhaltigkeit. Die Entscheidung der US-Regierung Strafzölle auf Stahl und Aluminium zu verhängen geht in die falsche Richtung und wird sowohl der Wirtschaft in den USA, als auch den europäischen Unternehmen Schaden zufügen. Deshalb wird die Europäische Union einheitlich und geschlossen darauf reagieren, zum Schutze unserer Unternehmen in der Stahl- und Aluminiumindustrie."
Laut der Wirtschaftsvereinigung Stahl ist ein wachsender Importdruck schon heute in der EU spürbar und nimmt die aktuelle politische Entwicklung vorweg. So haben die Lieferungen in die EU im ersten Quartal um 14 Prozent zugenommen, so stark wie in keiner anderen Region der Welt.
"Die Stahlindustrie in Deutschland ist stark und innovativ. Damit sie weiter erfolgreich sein kann, sind faire Wettbewerbsbedingungen unverzichtbar. Erfolgreiche Innovationen und fairer Wettbewerb sind zwei Seiten einer Medaille", sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Die US-Zölle und ihre negativen Folgen für die internationalen Handelsströme stellten dies aber massiv in Frage. "Es bleibt unverzichtbar, die Stahlunternehmen vor Handelsumlenkungen zu schützen. Die kommenden Schutzklausel-Maßnahmen der EU sollten länderspezifisch sein und alle untersuchten Produkte einbeziehen", so der Verbandspräsident.
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