Urologen bringen medizinische Innovationen in die Praxis: Berufsverband schließt Selektivvertrag zum Einsatz von Botox
(Berlin) - Gute Nachrichten vom Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU): Bei Störungen der Blasenfunktion wie überaktiver Blase und Harninkontinenz wird unter bestimmten Bedingungen seit 1. August 2017 eine Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A (kurz: Botox®) von einer weiteren gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Die VIACTIV Krankenkasse trägt außerdem für Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung die zugelassene Behandlung mit dem Holmiumlaser (HoLEP). Dies ist in einem Selektivvertrag vereinbart worden, den der BDU über seine VgURO Versorgungsgesellschaft Urologie mbH mit der in Bochum ansässigen Krankenkasse geschlossen hat. "Selektivverträge wie dieser sind geeignet, die sektorenübergreifende Patientenversorgung zu fördern und die Zusammenarbeit unter den Heilberufen zu stärken. Zudem tragen sie zur zügigeren Umsetzung von Innovationen im Gesundheitsbereich bei", sagt BDU-Präsident Dr. Axel Schroeder.
Das Nervengift Botox® ist zwar seit 2013 zur Behandlung von Blasenfunktionsstörungen zugelassen, sein Einsatz aber noch nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung verankert. Für ihre erwachsenen Mitglieder, die wegen idiopathisch überaktiver Blase oder infolge von Rückenmarksverletzungen sowie Multipler Sklerose unter neurogener Detrusorhyperaktivität, einer Form der Harninkontinenz, leiden und urologisch behandelt werden, hat die VIACTIV Krankenkasse das durch den neuen Selektivvertrag geändert. Sie trägt fortan die Kosten für den Einsatz von Botox® in den zugelassenen Indikationsbereichen, um operative Eingriffe und stationäre Aufenthalte zu vermeiden. BDU-Präsident Dr. Schroeder sieht in diesem Vertrag zur besonderen Versorgung nach Paragraf 140 a SGB V "ein gelungenes Beispiel, die Qualität und zugleich die Wirtschaftlichkeit der Patientenversorgung zu steigern".
Die VgURO Versorgungsgesellschaft Urologie mbH übernimmt für den Berufsverband der Deutschen Urologen das komplette Selektivvertragsmanagement inklusive der Abrechnung. Auf dieser Basis wird laut BDU-Geschäftsführer Dr. Roland Zielke inzwischen über mehrere Selektivverträge mit gesetzlichen und privaten Krankenkassen verhandelt. Auch über den Beitritt weiterer Leistungserbringer sowie Vertrags- und Kooperationspartnern und Krankenkassen in den jüngsten Selektivvertrag zur Behandlung mit Botox® werden bereits erste Gespräche geführt.
Die VIACTIV betreut mit etwa 1.500 Mitarbeitern bundesweit an nahezu 60 Standorten ca. 720.000 Versicherte und 110.000 Firmenkunden, Vertragspartner und Leistungserbringer. Damit ist sie eine der größten gesetzlichen Krankenkassen. Hauptsitz ist Bochum in Nordrhein-Westfalen. Sie ist hervorgegangen aus Betriebskrankenkassen namhafter Unternehmen in Deutschland.
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