Pressemitteilung | (BDF) Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V.

Unwissenheit des Flughafens Hamburgs über die Kostenstrukturen im Luftverkehr ist sehr irritierend

(Berlin) - Der BDF zeigt sich irritiert über die Aussagen des Flughafens Hamburg zu den Kostenstrukturen im Luftverkehr. BDF-Geschäftsführer Dr. Michael Engel: „Wenn der Flughafen weiterhin behauptet, dass seine eigenen Flughafenentgelte nur 4-6% der Kosten eines Fluges ausmachen, dann weiß er entweder erschreckend wenig über die Kostenstrukturen seiner Kunden oder übersieht etliche Rechnungspositionen in seiner eigenen Entgeltordnung.“

Der BDF hatte bereits Anfang der Woche klargestellt, dass die Entgelte des Flughafens satte 15% der Gesamtkosten eines Fluges ab Hamburg ausmachen. Engel: „Die Reaktionen der Airlines auf die geplanten Entgelterhöhungen des Flughafens sprechen ja eine eindeutige Sprache, dass es sich eben nicht um belanglose Beträge handelt. Aber offenbar weiß man beim Flughafen nicht, wie gering die Ergebnismargen der Airlines sind, und dass 3 Euro mehr oder weniger Belastung sehr wohl einen Unterschied zwischen Gewinn und Verlust für einen beförderten Passagier machen können.“

Der BDF schätzt, dass dem Flughafen Hamburg allein mit den Flugstreichungen, die in der letzten Woche bekanntgegeben wurden, im kommenden Jahr bereits bis zu 500.000 Passa-giere in seiner Unternehmensplanung fehlen. „Ob die Entgelterhöhung dann für den Flughafen noch ein nachhaltiger Gewinn ist, bezweifeln wir. So oder so werden die Flugstreichungen aber einen Verlust an Konnektivität für die Unternehmen und Bürger*innen der Freien und Hansestadt Hamburg mit sich bringen.“

Erschreckend ist für den BDF auch die Entwicklung der Kosteneffizienz am Flughafen Hamburg. Obwohl die Zahl der Fluggäste in HAM 15% unter dem Vor-Corona-Niveau liegt, sind die Kosten des Flughafens für die Abfertigung der Passagiere um 30% höher als vor Corona. Engel: „Trotz dieser schwachen Kosten-Performance hat der Flughafen im letzten Jahr bereits wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Auch vor diesem Hintergrund haben die Fluggesellschaften kein Verständnis für eine massive Entgelterhöhung des Flughafens um fast 10%.“

Der BDF verweist darauf, dass der Flughafen allein in den letzten 5 Jahren vor Ausbruch der Pandemie rund 250 Mio. EUR Gewinn erzielt hatte – ausreichend Geld, um Investitionen finanzieren zu können, sofern die Gelder zur Zukunftssicherung im Unternehmen belassen worden wären.

Quelle und Kontaktadresse:
(BDF) Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V., Karen Bahmata-Kutz, Pressereferent(in), Friedrichstr. 79, 10117 Berlin, Telefon: 030 70011850, Fax: 030 700118520

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