"Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen der Region Nischnij Novgorod und der DGAW e.V. am 18. Januar 2008 in der EnBW Hauptstadtrepräsentanz"
(Berlin) - In einer feierlichen Zeremonie haben der Gouverneur der Region Nischnij Novgorod Herr Schanzev und der Präsident der DGAW Herr Obermeier am Freitag den 18. Januar 2008 eine langfristige Kooperation unterzeichnet.
Gastgeber war die EnBW AG in deren Hauptstadtrepräsentanz. Die EnBW unterhält seit Jahren gute Geschäftsbeziehungen zur russischen Föderation auf dem Gebiet der Energiepolitik und will diese auch auf dem Gebiet Waste Management ausbauen.
Herr Gov. Schanzev betonte die herausragende Rolle der Region. Sie ist infrastrukturell durch Schiene, Straße, den Wasserweg und einen internationalen Flughafen bestens angebunden. Die Stadt Nischnij Novgorod ist die fünfgrößte der russischen Föderation und im Einzugsgebiet von 500 km leben nach Moskau die meisten Menschen. Die Kaufkraft liegt 40 Prozent über den Durchschnitt der russischen Föderation und die Wirtschaft ist neben der Landwirtschaft insbesondere durch hochwertigen Maschinen- und Fahrzeugbau geprägt.
Um der Bevölkerung Gesundheit und Wohlstand zu sichern, ist der Gouverneur bestrebt, nicht nur die Versorgung, sondern auch die Entsorgung auf europäisches Niveau zu heben. Neben der modernen Abfallsammlung mittels genormter Behälter und Sammelfahrzeugen mit Aufbauten wie FAUN, die bereits in der Region fertigen, sollen Recyclingcenter, Umschlaganlagen und Deponien mit integrierter MBA errichtet werden. Die alten etwa 200 Deponien werden saniert und durch 3 - 5 Zentraldeponien ersetzt werden. Die Abfallwirtschaft steht einer Privatisierung offen. Die Ausschreibungen, die demnächst veröffentlicht werden sichern eine langfristige Investitionssicherheit zu. Die Gesetzgebung und der Vollzug werden sich deutschem Vorbild anpassen.
Der Gouverneur hat die DGAW angesprochen, da in ihr alle wesentlichen Marktteilnehmer wie Betreiber, Sammler, Anlagenbauer, Planer und Berater organisiert sind, und insbesondere viel Erfahrung mit der Angleichung der Umweltbedingungen der ehemaligen DDR vorhanden ist.
Der Präsident der DGAW Herr Obermeier hat sich im Dezember vor Ort in Nischnij Novgorod ein Bild von den Umweltbedingungen gemacht. Er betonte, dass insbesondere durch den lockeren, nicht täglich abgedeckten Deponieeinbau und die fehlende Deponiegasfassung die Abfallwirtschaft in Nischnij Novgorod derzeit zur globalen Umweltbelastung durch Methanemissionen (Treibhausgas) beiträgt. Er verwies auf die ungenutzten Rohstoffreserven im russischen Abfall und stellte die Erfahrung und weltweite Technologieführerschaft der deutschen Umwelttechnologie in den Focus. Die Mitglieder der DGAW können die russischen Partner in allen Belangen der modernen und nachhaltigen Abfallwirtschaft von der Gesetzgebung, der Planung, der Dienstleistung, der Deponiesanierung bis zum Anlagenbau unterstützen.
Das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium haben eine Exportinitiative deutscher Umwelttechnologie gestartet, in die sich die Kooperation der DGAW nahtlos einfügt. Als ersten Schritt wird die DGAW zusammen mit den Partnern aus Leipzig ICL GmbH, den Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen und der IHK zu Leipzig die Region bei der Erstellung einer Abfallwirtschaftskonzeption unterstützen.
Besonderen Dank sprach Herr Obermeier der IHK zu Leipzig aus, die durch großen persönlichen Einsatz und die Erfahrung aus vielen Jahren Russlandgeschäft die Kooperation mit möglich gemacht hat.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. DGAW
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