Unterschriftensammlung für Heilpädagogische Förderlehrkräfte startet
(München) - Die Petition zur Aufwertung der Heilpädagogischen Förderlehrer*innen (HFL) hat einen Teilerfolg erbracht: Interessierte können sich nun für das Lehramt "Fachlehrer für Sonderpädagogik" bewerben. Die Vergütung und Besoldung sind deutlich besser und die Arbeitsinhalte vergleichbar mit denen der HFL. Allerdings wurden die bereits ausgebildeten HFL nicht berücksichtigt! Wir haben darüber berichtet (s.u.).
Am Freitag informierte das Kultusministerium die Grund- und Förderschulen über die Umsetzung der PCR-Pooltestungen. Der Zeitplan ist, Zitat Ministerialdirektor Graf, "zugegebenermaßen sehr straff". Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern übt deutliche Kritik: Der Zeitplan ist unrealistisch. Die Anweisungen setzen Schulleitungen und Lehrkräfte bereits in der ersten Schulwoche massiv unter Druck und zeigen erneut, wie weit entfernt das Kultusministerium von der schulischen Realität ist.
Ein Bündnis, bestehend aus den Initiator*innen der Petition, ver.di, der GEW und anderen setzt nun erneut ein starkes Zeichen. Das Bündnis fordert:
1. Den bereits ausgebildeten HFL muss der Weg zur Fachlehrkraft durch eine kurze Nachqualifikation ermöglicht werden.
2. Wir unterstützen den Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen im Landtag und fordern eine Zulage sowie schnellere Stufenaufstiege nach §16 Abs. 5 des Tarifvertrages der Länder (TV-L).
3. Der Freistaat als Mitglied des Arbeitgeberverbandes soll den Vertrag zur Eingruppierung mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verbessern, um die Eingruppierung der HFL zu erhöhen. Auch die Eingruppierung der sogenannten Heilpädagogischen Unterrichtshilfen muss angepasst werden.
Florian Kohl, stellv. Landesvorsitzender der GEW Bayern und Sonderpädagoge verdeutlicht: "Der Modellversuch Fachlehrer Sonderpädagogik ist ein richtiger Schritt. Allerdings ist es Heilpädagogischen Förderlehrkräften kaum zuzumuten, erneut eine zweijährige Ausbildung zu absolvieren, die sich inhaltlich nur marginal von der bereits absolvierten Qualifikation unterscheiden dürfte. Vor allem für Kolleg*innen, die nicht mehr verbeamtet werden können, ist das nicht attraktiv. Es wäre wichtig, das bestehende Personal anderweitig besser zu stellen. Im Landtag wird erneut ein Antrag beraten, der eine bessere Bezahlung bedeuten könnte. Eigentlich wissen es alle: Der Antrag macht Sinn. Er sollte nun auch über Parteigrenzen hinweg beschlossen werden."
"Der Teilerfolg der Petition motiviert uns sehr, nun auch die Gerechtigkeitslücke zu den jetzt schon arbeitenden HFL schließen zu können. Dass der Freistaat dem Problem lediglich zur Hälfte abgeholfen hat, ist an der Stelle wirklich ein Ärgernis und zeigt, dass Sparen vor Gerechtigkeit zu gehen scheint," betont Angela Merkl, ver.di-Vertreterin aus der Landesfachkommission Behindertenhilfe.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Bayern
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