Unternehmen bieten mobiles Arbeiten an - wenn es geht / Brossardt: "Mobiles Arbeiten noch kein Massenphänomen"
(München) - 24 Prozent der Mitarbeiter der bayerischen M+E Industrie haben die Möglichkeit, einen Teil ihrer Arbeit außerhalb des Betriebs zu erledigen, zum Beispiel von zu Hause aus. Bei weiteren 14 Prozent würde es die betriebliche Arbeitsaufgabe zulassen, die Möglichkeit ist aber noch nicht vorhanden. "Aktuell ist mobiles Arbeiten in der M+E Industrie kein Massenphänomen", sagt vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und ergänzt: "Die Digitalisierung ermöglicht es aber durch Innovationen immer mehr Arbeitsaufgaben ortsungebundenen auszuführen. Dazu passt, dass bereits rund 72 Prozent der vbm Mitgliedsunternehmen mobiles Arbeiten grundsätzlich gestatten. Nicht alle Bereiche, insbesondere in der Produktion, sind aber für ortsungebundene Tätigkeiten ausgelegt."
Mobiles Arbeiten fördert auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bereits rund 85 Prozent der Unternehmen bieten Leistungen in diesem Bereich an. Das am häufigsten eingesetzte Instrument ist mit 85 Prozent die befristete Absenkung der Arbeitszeit, gefolgt vom Homeoffice, das zwei von drei Unternehmen ihren Mitarbeitern ermöglichen. Rund die Hälfte der Unternehmen setzt auf die Zeitsouveränität der Mitarbeiter, bietet also flexible Arbeitszeiten zur Vereinbarkeit von Beruflichem und Privaten an. "So lange die Arbeit generell erledigt wird, sind die Unternehmen bereit, ihren Mitarbeitern ein großes Maß an Flexibilität zu gewähren. Da stoßen wir aber bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen mittlerweile an Grenzen, zudem gibt es auch noch Bedenken auf Unternehmensseite", führt Bertram Brossardt aus.
"Darunter fällt zum Beispiel die innerbetriebliche Kommunikation und deren zukünftige Organisation. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gewährleistung des Datenschutzes bei der Vernetzung mobiler und stationärer Tätigkeiten. Nicht zuletzt stellen sich auch arbeitsrechtliche Fragen, zum Beispiel die Anwendung des Arbeitsschutzgesetzes bei Home-Office Arbeitsplätzen", erläutert Bertram Brossardt.
"Die Digitalisierung ist für ortsungebundene Tätigkeiten Chance und Herausforderung zugleich. Noch überwiegt in der M+E Industrie der Anteil an Tätigkeiten, die physische Präsenz erfordern. Dies wird sich aber in Zukunft grundlegend ändern - es wird Zeit, die richtigen politischen, gesetzlichen und gesellschaftlichen Weichen dafür zu stellen", fasst Brossardt zusammen.
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