Unkrautgift Glyphosat / Verband Wohneigentum: weitere Zulassung verantwortungslos
(Bonn) - Wo Glyphosat ausgebracht wird, wächst kein Gras mehr. Und auch sonst nichts. Heute hat das EU-Parlament erneut über die Zukunft des weltweit am häufigsten verwendeten Wirkstoffs zur Unkrautbekämpfung abgestimmt. Da eine qualifizierte Mehrheit zustande kam, verlängerte die EU-Kommission die Zulassung von Glyphosat erneut für fünf Jahre, ohne das Aus von Glyphosat zeitlich zu begrenzen. Der Verband Wohneigentum kritisiert diese Entscheidung aufs Schärfste. Glyphosat muss endlich verboten werden - zum Schutz von Natur und Gesundheit.
Studien zeigen, dass eine große gesellschaftliche Mehrheit sich das Aus der Unkrautchemikalie wünscht. Vor allem, weil Glyphosat gravierend in das ökologische Gleichgewicht der Natur eingreift und so das Artensterben beschleunigt. Nicht zuletzt die aktuelle Studie zum Insektensterben ist alarmierend. Schon lange stehen die Chemikalie und ihre Zusatzstoffe zudem im Verdacht, die Gesundheit von Mensch und Tier zu gefährden. Untersuchungen weisen Spuren von Glyphosat in vielen konventionell erzeugten Lebensmitteln und im Urin von Menschen nach. Forscher vermuten negative Auswirkungen auf das menschliche Hormonsystem. Die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Glyphosat weiterhin als "wahrscheinlich krebserregend" ein.
Glyphosat geht jeden an!
Ob im Hausgarten, im öffentlichen Grün oder flächendeckend in der Landwirtschaft: Glyphosat geht jeden etwas an. Unsere Position ist klar: Der nachhaltige Umgang mit dem Garten, die Sorge um Flora und Fauna und der für künftige Generationen gesunde Lebensraum ist ein Kernanliegen des Verbands Wohneigentum. Als bundesweit größter gemeinnütziger Verband, der sich für die Interessen der selbstnutzenden Wohneigentümer einsetzt, bieten wir seit den Anfängen vor fast 100 Jahren Fachberatung rund um den Garten an.
Weitere Zulassung findet Mehrheit
18 der 28 EU-Länder stimmten heute für den Vorschlag der EU-Kommission, dass Glyphosat für weitere fünf Jahre zugelassen wird. Eine überraschende Entwicklung - auch, weil andere Agrarländer wie Frankreich und Österreich sich inzwischen gegen das Herbizid positionierten. Deutschland hat bei dieser Abstimmung für eine weiter Zulassung votiert.
Forderung: Glyphosat-Verbot
Der Verband Wohneigentum kritisiert die weitere Zulassung von Glyphosat als verantwortungslos. "Das Mittel muss endlich per Gesetz verboten werden, zum Schutz der Natur und der Menschen", fordert Manfred Jost, Präsident des Verbands Wohneigentum. Auch wenn die Politik schläft, muss jeder einzelne zumindest vor der eigenen Haustür aktiv werden.
Selbst aktiv werden: Glyphosat verbannen
So lautet unser Tipp an Haus- und Kleingärtner: Verzichten Sie am besten ganz auf chemische, vor allem auf glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel und fordern Sie das auch von Ihrer Kommune. Nicht zuletzt, weil gerade Unkrautbekämpfungsmittel mit diesem Wirkstoff häufig auf Flächen wie Wegen und Zufahrten angewendet werden, obwohl sie in Deutschland dort verboten sind. Denn von hier aus kann Glyphosat, das als schädlich für Wasserorganismen gilt, durch Abwaschung direkt in Gewässer gelangen.
Dass die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln nicht nur in der konventionellen Landwirtschaft, sondern auch im privaten Garten weit verbreitet ist - sei es aus Unkenntnis, sei es aus Gewohnheit - zeigte eine bundesweite Umfrage unter Eigenheimbesitzern des Verbands zum Thema Pflanzenschutz. Dem gilt es durch ein klares Verbot des Einsatzes von glyphosathaltigen Mitteln und Information über alternative, naturverträgliche Methoden der Unkrautverminderung wie Mulchen, Unkrauthacken und Abflammen vorzubeugen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Wohneigentum e.V.
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