Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

„Union und Kommunen müssen Blockadehaltung aufgeben“

(Frankfurt am Main) – „Das Betreuungsangebot für Kinder, die jünger als drei Jahre sind, muss ausgebaut werden. Die Bundesregierung hat mit ihrem Gesetzentwurf eine ordentliche Vorlage geliefert. Unionsregierte Bundesländer und Kommunen müssen ihre finanzpolitisch motivierte Blockadehaltung endlich aufgeben“, forderte Eva-Maria Stange, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am 09. September mit Blick auf die Bundestagsdebatte über das „Tagesbetreuungsausbaugesetz“ (TAG) in Berlin. Der Ausbau des Angebotes sei aus bildungs- und familienpolitischen Gründen dringend notwendig.

Deutschland sei bei der Versorgung mit Krippenplätzen immer noch Entwicklungsland. In den westlichen Bundesländern stünden nur für 2,7 Prozent der Kinder unter drei Jahren Plätze zur Verfügung. „Wenn die Bundesregierung ihr Ziel erreicht, bis zum Jahr 2010 230.000 neue Krippenplätze zu schaffen, gelingt uns der Anschluss an das europäische Niveau“, sagte Stange.

In diesem Zusammenhang verlangte die GEW-Chefin, den Rechtsanspruch auf Bildung und Erziehung auch für Kinder unter drei Jahren im Gesetz fest zu schreiben. Sie schlug vor, den Ländern und Kommunen eine Frist bis 2010 einzuräumen, bis zu der die Vorgabe umgesetzt sein müsse.

„Die Kleinsten brauchen Spitzen-Kitas. Beste Rahmenbedingungen und gut ausgebildete Erzieherinnen sind Garanten für sinnvolle Bildungs- und Erziehungsarbeit“, stellte Stange fest. Mit der von der Regierung geplanten faktischen Gleichstellung unqualifizierter Tagespflege mit Tageseinrichtungen für Kinder sei dieser Anspruch nicht einzulösen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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