Pressemitteilung | Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP)

Ungewisse Zukunft der beruflichen Weiterbildung

(Berlin) - Die Zukunft der beruflichen Weiterbildung ist momentan ungewisser denn je. Dies ist der zentrale Befund eines parlamentarischen Abends am 12. Februar, zu dem der Bundesverband Deutscher Privatschulen (VDP) und der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB) eingeladen hatten. Rund vierzig Abgeordnete des Deutschen Bundestags sowie Mitarbeiter verschiedener Ministerien und des Kanzleramts informierten sich über erste Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung der Hartz-Gesetze, über das aktuelle Verhalten der Bundesanstalt für Arbeit und über die Zukunft der beruflichen Weiterbildung.

„Manche der Entwicklungen der letzten Wochen verunsichern uns freie Träger nachhaltig. Es besteht bei vielen die sichere Gewissheit, dass ihre Existenz bedroht ist“, brachte Peter Susat, Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Privatschulen, die kritische Lage auf den Punkt. „Gleichzeitig entsteht der Eindruck, dass sich Bundesanstalt und Politik aus der Verantwortung für die berufliche Weiterbildung ein beträchtliches Stück zurückziehen wollen.“ Hier sei es nicht zuletzt die Aufgabe der Abgeordneten, „grünes Licht“ für Zwischenregelungen zu geben. „Sonst kommt es im ersten Halbjahr 2003 zu einem Bearbeitungsstau, der die Vermittlungsfähigkeit zahlreicher Arbeitsloser weiter sinken lässt und dazu führt, dass bewährte Bildungsstrukturen zerfallen und so in vielen Jahren aufgebaute Kompetenzen verloren gehen.“

Rudolf Helfrich, Vorsitzender des Bundesverbands der Träger beruflicher Bildung, kritisierte, dass seitens der Bundesanstalt für Arbeit immer wieder auf starre, zentrale Vorgaben gesetzt werde, obwohl die Arbeitsmärkte regional völlig unterschiedlich strukturiert seien. „Die undifferenzierte und bundesweit einheitliche Vorgabe von Verbleibsquoten von mindestens siebzig Prozent als Kriterium schließt gerade jene Menschen aus der Förderung aus, die besonders auf Weiterbildungsmaßnahmen angewiesen sind, und benachteiligt jene Regionen besonders, die schon bisher unter überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenzahlen leiden.“ Bei der Kritik an der angeblich kostspieligen und wenig effizienten beruflichen Weiterbildung, so Helfrich, werde generell übersehen, dass die Mehrzahl der Bildungsmaßnahmen – nachweislich – überaus erfolgreich sei.

Beide Verbände wiesen auf den Entschließungsantrag des Deutschen Bundestags vom 15. November 2002 hin, in dem es heißt, dass sich „bei der Anwendung der neuen Regelungen über die Weiterbildungsförderung, insbesondere bei der Ausgabe von Bil-dungsgutscheinen und der Zertifizierung durch externe Zertifizierungsagenturen, bewährte Bildungsstrukturen positiv weiterentwickeln“ sollen. Diese seien aber unter den gegebenen Umständen eher in ihrer Substanz gefährdet, so das Fazit der Verbände.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Privatschulen (VDP) Darmstädter Landstr. 85 A 60598 Frankfurt am Main Telefon: 069/6091890 Telefax: 069/60918910

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