Pressemitteilung | k.A.

Unfallkassen starten Präventionskampagne: „Wir sind da, bevor Sie uns brauchen!“

(München) – Nach wie vor ereignen sich auf dem Schulweg die schwersten Schülerunfälle. Im Jahr 2004 wies die Statistik des Bundesverbandes der Unfallkassen in München (BUK) 79 tödliche Schulwegunfälle auf. Deshalb haben die Unfallkassen das Thema „Sicherer Schulweg“ als ein Schwerpunktthema in den Mittelpunkt ihrer neuen Präventionskampagne gestellt. „Wir sind da, bevor Sie uns brauchen“, heißt der Slogan der Kampagne, die jetzt mit der Plakatierung von Citylight-Postern in Düsseldorf anlässlich der größten Arbeitsschutzmesse der Welt, der A+A 2005, am 25. Oktober startet.

Vorbeugen ist besser als Nachsorgen, das ist der Grundgedanke der neuen Kampagne: „Wir zeigen den Leuten, dass wir nicht erst dann eintreten, wenn ein Unfall passiert ist. Wir sind schon vorher aktiv, um Unfallgefahren zu vermeiden“, sagt Professor Hartmut Weber-Falkensammer, Geschäftsführer des BUK. Das soll als Symbol der Kampagne ein blaues Warndreieck vermitteln. Es stellt sich schützend zwischen die Gefahrensituation und den Betrachter und weist auf die Risiken hin.

So auch beim Thema „Sicherer Schulweg“. „Im Videospiel hast du fünf Leben. Im Straßenverkehr nur eins“, steht hier auf dem blauen Warndreieck. Damit richten sich die Unfallkassen direkt an Kinder und Jugendliche. „Nur durch präventives Handeln können wir unsere Kinder auf die Gefahren des Straßenverkehrs vorbereiten“, erläutert Professor Hartmut Weber-Falkensammer zum Start der Kampagne. Die bisherigen Maßnahmen der Unfallkassen haben bereits große Erfolge gezeigt. 2004 gab es neun Prozent weniger Schulwegunfälle als im Vorjahr. Die tödlichen Schulwegunfälle gingen sogar um 35 Prozent zurück. Die Kampagne soll nun erneut auf den Gefahrenbereich Straße aufmerksam machen.

Der sichere Schulweg ist nicht das einzige Thema, für das die Unfallkassen durch ihre Kampagne das öffentliche Bewusstsein wecken wollen. Ein zweites Motiv beschäftigt sich mit der tödlichen Gefahr, die für Kinder von Schlüsselbändern, Kordeln und Schnüren an der Kleidung ausgeht. Der Hintergrund: In den letzten Monaten starben mehrere Kinder beim Spielen, indem sie sich selbst strangulierten. In Bayern etwa blieb ein Kind mit seinem Schlüsselband am Griff eines Fensters hängen. In Hessen strangulierte sich ein vierjähriger Junge mit dem Gurt seines Fahrradhelms an einem Klettergerüst. Auf diese leider oft unterschätzten Gefahren macht das Plakatmotiv mit dem provokanten Spruch: „Lassen Sie Ihr Kind nicht hängen!“ die Eltern aufmerksam.

Nicht nur Kita-Kinder, Schüler und Studierende sind bei den Gemeindeunfallversicherungsverbänden und den Unfallkassen versichert. Auch die rund fünf Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes stehen unter dem gesetzlichen Unfallversicherungsschutz. Hier wollen die Unfallversicherungsträger mit der Kampagne die Gesundheitsförderung in den Betrieben und Verwaltungen unterstützen. Schließlich wird unsere Gesellschaft immer älter, gearbeitet wird mehr und mehr im Sitzen, die Menschen bewegen sich zu wenig. Viele Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und Herzinfarkt sind die Folge. Die Unfallkassen möchten mit ihrer Kampagne einerseits an die Eigeninitiative der Menschen appellieren, andererseits machen sie aber deutlich: Auch die Arbeitgeber haben Verantwortung für die Gesundheit ihrer Beschäftigten. „Fitte Mitarbeiter. Fittes Unternehmen“ heißt es dementsprechend auf den Plakaten, die Arbeitgeber dazu aufrufen, die Gesundheit ihrer Beschäftigten durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement aktiv zu fördern. „Fitte Mitarbeiter sind körperlich und geistig leistungsfähiger, weniger krank und haben weniger Unfälle“, sagt Professor Hartmut Weber-Falkensammer. „So profitieren Unternehmen in vielerlei Hinsicht, wenn ihre Mitarbeiter körperlich aktiv sind.“

Die Kampagne wird von den Gemeindeunfallversicherungsverbänden und Unfallkassen regional umgesetzt und soll mit weiteren flankierenden Maßnahmen im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

Informationen zur Kampagne gibt es unter: www.unfallkassen.de.

Neben den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sind unter anderem auch die rund 17,4 Millionen Kinder in Tageseinrichtungen, Schüler und Studierenden in Deutschland bei den Gemeindeunfallversicherungsverbänden und Unfallkassen versichert. Im Falle eines Arbeits-, Schul- oder Wegeunfalls sorgen sie für die notwendige Heilbehandlung und Rehabilitation. Bei einer Erwerbsminderung oder nach Todesfällen zahlen die Unfallversicherungsträger zusätzlich eine Rente. Mit Informationen, Maßnahmen und Projekten unterstützen sie die Prävention von Unfällen in der Schule, bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Unfallkassen (BUK) Roswitha Breuer, Leitung, Kommunikation u. Öffentlichkeitsarbeit Fockensteinstr. 1, 81539 München Telefon: (089) 62272-0, Telefax: (089) 62272-111

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