Unfair verteilt und schlecht bezahlt: SkF fordert mehr Anerkennung und mehr Geld für Care-Arbeit
(Dortmund) - Anlässlich des am 01. März stattfindenden Equal Care Day fordert der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) bessere Arbeitsbedingungen und Entlohnungen für Berufe in der Pflege, haushaltsnahen Dienstleistungen und Kinderbetreuung. "Es zeichnet sich ab, dass wir zukünftig wesentlich mehr Fachkräfte in der Care-Arbeit benötigen als in der Produktion. Und doch gelingt es noch immer nicht, die entsprechenden Berufe attraktiver zu gestalten", kritisiert Hildegard Eckert, Bundesvorsitzende des SkF.
Der SkF unterstützt daher ausdrücklich das Ziel, auf das der Equal Care Day aufmerksam macht: die Aufgaben der Pflege, im Haushalt und in der Kinderbetreuung gleichmäßig auf beide Geschlechter zu verteilen. "Dies kann nur gelingen, wenn wir die gesellschaftspolitischen und arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen verbessern", macht Eckert deutlich. Noch immer aber ist Sorgearbeit weitgehend "unsichtbar" und erfährt nur eine geringe Wertschätzung. Zudem wird sie häufig gar nicht oder gering bezahlt. Dies zeigt sich auch in der Verteilung von Care-Arbeit: rechnerisch brauchen Männer rund vier Jahre, um die privaten, beruflichen und ehrenamtlichen Fürsorgetätigkeiten zu erbringen wie Frauen in einem Jahr.
"Ein Schritt in die richtige Richtung ist aus unserer Sicht ein Gutscheinsystem für haushaltsnahe Dienstleistungen", so Eckert. Das trage dazu bei, die Arbeit aus dem Graubereich zu holen und bietet Frauen die Chance, sozialversicherungspflichtig beschäftigt zu werden. Gleichzeitig würde es insbesondere Alleinerziehenden und Familien ermöglichen, professionelle und bezahlbare Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dass ein solches System positive Effekte hat, zeigen Erfahrungen aus Belgien und Baden-Württemberg.
Der SkF ist Gründungsmitglied im Bündnis "Sorgearbeit fair teilen" des Deutschen Frauenrats und setzt sich in seiner politischen und praktischen Arbeit für die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen ein.
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