Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Unausgewogene Alterssicherung

(Berlin) - Der Bund hat nach jüngsten Informationen der Bundesregierung (Drucksache 14/7798) im Jahr 2000 etwa 72 Prozent der Ausgaben zur Alterssicherung der Landwirte finanziert. Im selben Jahr hatte die Bundesregierung den Bundeszuschuss zur Alterssicherung der Künstler und Publizisten von 25 Prozent auf 20 Prozent abgesenkt.

Landwirte wie auch Künstler können ihre Alterssicherung nicht ohne Bundeshilfe aufbauen. Ein Landwirt (Einzelunternehmer, pro Arbeitskraft) hatte im Jahr 2000 laut dem Agrarbericht der Bundesregierung 2001 ein Jahreseinkommen von durchschnittlich € 20.578,-- (DM 40.248,--). Ein Künstler hatte im selben Jahr ein Durchschnittsjahreseinkommen laut den amtlichen Zahlen der Künstlersozialkasse von € 11.332,-- (DM 22.164,--). Ein Landwirt verdient also knapp das Doppelte im Jahr wie ein Künstler. Trotzdem hat der Bund die Landwirte 3,6 mal besser bei ihrer Altersversorgung unterstützt als die Künstler.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte heute in Berlin zu diesen Zahlen: "Die gerade vorgelegten Zahlen zur Alterssicherung der Landwirte lassen uns die schon damals sehr umstrittene Absenkung des Bundeszuschusses zur Künstlersozialkasse noch einmal in einem neuen Licht sehen. Ein Landwirt, das haben wir nun schwarz auf weiß, ist der Bundesregierung ebenso viel Wert wie 3,6 Künstler. Wir hoffen sehr, dass die Bundesregierung mit Blick auf diese Ungleichbehandlung sehr bald ein Konzept zur Verbesserung der Altersabsicherung der Künstler vorlegen wird."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat Weberstr. 59 a 53113 Bonn Telefon: 0228/201350 Telefax: 0228/2013521

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