UN-Verhandlungen zu Klonen: Marburger Bund warnt vor fatalem Beschluss
(Köln) - Angesichts der Beratungen der Vereinten Nationen über ein internationales Klonverbot von Embryonen am 16. Oktober hat der Ärzteverband Marburger Bund vor einer dramatischen und unwiderruflichen Entwicklung gewarnt. "Die Vereinten Nationen müssen sich klar gegen das Klonen von Menschen aussprechen, da sie sonst ihre eigene Grundphilosophie - nämlich alle Menschen unabhängig von Rasse, Geschlecht und Alter zu schützen - ins Gegenteil verkehrt", so der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes Rudolf Henke.
Gerade therapeutisches Klonen bedeute, menschliches Leben erst zu schaffen, um es dann zu töten. Embryonen seien von Anfang an - seit Verschmelzung der Kerne von Ei- und Samenzelle - menschliche Lebewesen, die es vor dem Zugriff Dritter zu schützen gelte. Henke warnte davor, unter dem Deckmantel eines ethisch nicht zu akzeptierenden Klonens zu Forschungszwecken letztlich Menschen über andere Menschen herrschen zu lassen.
"Jegliche genetische Manipulation bedeutet auch Selektion. Insbesondere wir Deutsche sind besonders verpflichtet, uns entschieden für ein umfassendes Klonverbot einzusetzen", erklärte Henke. Die Vertreter der Bundesregierung sollten sich deshalb an den interfraktionellen Beschluss des Deutschen Bundestages vom 20. Februar 2003 halten und sich bei den Vereinten Nationen deutlich für ein internationales umfassendes Klonverbot einsetzen.
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