Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Umweltgutachten 2002: Verzicht auf Klärschlammverwertung ist nicht sachgerecht

(Bonn/Berlin) - Als ein „klares Wort“ bezeichnete die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), Dr. Beate Kummer, die Bewertung des Umweltrates, der einen Verzicht auf die Klärschlammverwertung als „nicht sachgerecht“ bezeichnet. „Der Umweltrat erklärt eindeutig: zur Klärschlammverwertung gibt es keine ausreichenden und vor allem umweltverträglicheren Alternativen,“ so Kummer.

„Damit erteilt der Sachverständigenrat allen eine Absage, die Klärschlämme lediglich als Schadstoffsenken diskreditieren,“ so die bvse-Geschäftsführerin. Richtig sei vielmehr, dass bei der Bewertung der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung nicht nur die Risiken sondern auch der Nutzen der Klärschlämme zu bewerten sei. „Dass dies auch vom Sachverständigenrat so vertreten wird, bringt Klarheit in die seit langem anhaltende Diskussion und gibt eine vernünftige Orientierung für die Zukunft,“ betonte Kummer.

„Wir müssen endlich anfangen, den Sekundärrohstoff Klärschlamm als nützliches Düngemittel anzusehen und dürfen auch den Aspekt des Ressourcenschutzes nicht vernachlässigen,“ erklärte sie weiter. Die bvse-Geschäftsführerin machte auch deutlich, dass vor dem Hintergrund rapide abnehmender Phosphorressourcen eine Vernichtung dieses Nährstoffes unverantwortlich und kurzsichtig sei. „Das könnte sogar zu einem echten Engpass in der Lebensmittelerzeugung führen“, warnte Kummer.

Schon aus diesem Grunde ist es nach Auffassung des bvse erforderlich, sich für eine Gleichbehandlung aller auf dem Markt befindlicher Düngemittel einzusetzen. „Dann müssen alle eingesetzten Düngemittel hinsichtlich ihrer Nützlichkeit und ihrer Schadstoffbelastung auf den Prüfstand,“ forderte Kummer.

Der bvse bedauert, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Anhörung vom Oktober 2001 vom Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium noch immer nicht veröffentlicht wurden. Die Vorträge hätten einerseits gezeigt, dass es noch erheblichen Handlungsbedarf für weitere wissenschaftliche Untersuchungen gäbe und andererseits, dass die Kritik an der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm von der Seite der Wissenschaft nicht getragen werden könne.

„Wir fühlen uns nun in unserer Ansicht bestärkt, dass nur ein integrierter Ansatz richtig sein kann. Alle Düngemittel müssen auf den Prüfstand und im Sinne eines nachhaltigen Boden-, Natur- und Ressourcenschutzes bewertet werden. Dazu sind die Veröffentlichung der bekannten Ergebnisse notwendig und weitere Untersuchungen zu fordern, um die Wirkung der Schadstoffe im Boden beziehungsweise die Nützlichkeit der Inhaltsstoffe in den Düngemitteln zu bewerten. Für eine neutrale Sichtweise der Situation fordern wir die Einbeziehung des Umweltgutachtens des Sachverständigenrates und lehnen politische Schnellschüsse ab,“ unterstrich die bvse-Geschäftsführerin.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) Hohe Str. 73 53119 Bonn Telefon: 0228/988490 Telefax: 0228/9884999

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