Umweltbericht Deutsche Bahn: Halbherziger Umweltschutz bei der Bahn
(Berlin/Bremen) - Anlässlich der Vorstellung des Umweltberichtes der Deutschen Bahn am 20. Oktober erinnert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) daran, dass die Bahn weiterhin die Fahrradmitnahme in ICE-Zügen verweigert. Urlaubern, die zur Anreise Rad und Bahn kombinieren wollen - und damit die umweltfreundlichste Art des Urlaubs wählen - schneide die Bahn attraktive Verbindungen ab. Karsten Hübener, ADFC-Bundesvorsitzender, zur gängigen Praxis: Selbst in leeren Zügen fühlen sich die Bahn-Chefs wohl durch mögliche Urlaubsreisende mit Fahrrad gestört und zwingen sie in Auto oder Flugzeug.
Mit seiner Forderung ist der ADFC nicht alleine: 16 Umweltverbände protestierten gemeinsam im März 2002 gegen die absehbare Einstellung der Radmitnahme im schnellen Fernverkehr. Politischen Druck darf Bahnchef Mehdorn jetzt auch aus dem Verkehrsministerium erwarten: Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) versprach beim Treffen mit der ADFC-Spitze Mitte September, alle Argumente bei der Bahn-Führung zur Sprache zu bringen. Der grüne Verkehrsexperte Albert Schmidt (MdB) geht im Interview mit dem ADFC-Magazin Radwelt sogar weiter: Sollte die Bahn sich hier nicht in Kürze auf die Kunden zu bewegen, müssten wir in Erwägung ziehen, im Allgemeinen Eisenbahngesetz eine gesetzliche Grundlage zu schaffen.
Für die bundesweit angelegte ICE-Kampagne Jetzt sind wir am Zug erfährt der ADFC vehementen Zuspruch. Hunderte treuer, aber verärgerter Bahnkunden, wollen sich von Flugfreund Mehdorn nicht länger diktieren lassen, wo sie ihren Urlaub mit Rad und Bahn verbringen. Mehr Infos zur Kampagne gibt es unter www.adfc.de/politik/ice. Dort kann man auch direkt online spenden. Oder per Überweisung auf das ADFC-Spendenkonto bei der GLS Gemeinschaftsbank, Stichwort Zug, Konto 8022 532100, Bankleitzahl 430 609 67.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. , Bundesverband (ADFC)
Grünenstr. 120, 28199 Bremen
Telefon: 0421/346290, Telefax: 0421/3462950