Pressemitteilung | DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Umwälzungen in der Abwasserentsorgung in Deutschland / Geldmangel der Kommunen behindert Innovationen

(Hennef) - Die Abwasserentsorgung in Deutschland unterliegt einem grundlegenden Wandel. Kostendruck ist heute die wichtigste Motivation für technische und organisatorische Innovationen. Andererseits scheitern derzeit Erneuerungen häufig an kommunalpolitischen Widerständen oder aus Geldmangel. Diese - und weitere - Ergebnisse brachte die neueste Untersuchung, die der Fachverband Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (ATV-DVWK) durchgeführt hat.

Rechtliche, technische und wirtschaftliche Zwänge

In der Abwasserableitung und Abwasserbeseitigung tätige Unternehmen müssen mit vielfältigen rechtlichen und technischen Anforderungen und zunehmend auch mit wirtschaftlichen Zwängen umgehen. Diese Rahmenbedingungen wirken auf das Innovationsverhalten der Abwasserentsorger, wobei über Stärke und Richtung der einzelnen Einflüsse oftmals noch wenig bekannt ist. Dies ist der Hintergrund, vor dem die ATV-DVWK gemeinsam mit dem Konsortium des interdisziplinären Forschungsprojekts "AquaSus - Innovationen zum nachhaltigen Wirtschaften in der Wasserwirtschaft" eine Umfrage zur Innovationstätigkeit bei den Abwasserentsorgern in Deutschland durchgeführt hat, an der sich 237 Abwasserentsorgungsunternehmen aller Organisationsformen und Größenklassen beteiligt haben. Damit sollte insbesondere untersucht werden, welche Faktoren bei den Unternehmen sowie in deren Umfeld die Einführung von technischen und organisatorischen Neuerungen befördern oder hemmen.

Abwasserentsorgung im Wandel

Die Antworten der befragten Unternehmen deuten darauf hin, dass die Abwasserentsorgung einen grundlegenden Veränderungsprozess durchläuft. Während in der Vergangenheit die Verminderung von Umweltbelastungen das wesentliche Ziel der Investitionstätigkeit war, ist für die Betriebe heute und auch künftig der Kostendruck die wichtigste Motivation für technische und organisatorische Innovationen. So haben nahezu ein Drittel der antwortenden Betriebe in den vergangenen Jahren, z. B. durch Kooperation mit anderen oder Übernahme neuer Aufgaben, in der Hauptsache eine Verbesserung ihrer Wirtschaftlichkeit angestrebt. In diesem Zusammenhang ist auch die zunehmende Nutzung von Steuerungsinstrumenten wie Kosten- und Leistungsrechnung oder Benchmarking zu sehen.

Innovationshemmnisse

Im Zuge dieses Wandels sieht sich die Branche jedoch auch Erschwernissen ausgesetzt. So scheitern Innovationen häufig, neben anderen Hemmnissen, an kommunalpolitischen Widerständen oder aus Geldmangel. Erkennbar wird Letzteres an einem deutlichen Rückgang der Investitionen in Abwasseranlagen. Der sich abzeichnende Trend vom Regiebetrieb zu anderen, eigenständigeren Varianten wird jedoch eine größere unternehmerische Handlungsfreiheit für die betreffenden Betriebe mit sich bringen und damit die Einführung von Neuerungen eher begünstigen.

Quelle und Kontaktadresse:
ATV-DVWK Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Dr. Frank Bringewski, Pressestelle Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: 02242/8720, Telefax: 02242/872135

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