Umsetzung des Konzeptes "Cyber-Nation": Bundesverband IT-Sicherheit (TeleTrusT) veröffentlicht Forderungskatalog
(Berlin) - Der Bundesverband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) hält es für dringend erforderlich, dass Deutschland im Bereich der IT-Sicherheit und in der gesamtgesellschaftlichen Herangehensweise eine Vorreiterrolle einnimmt. Dies betrifft insbesondere Kommunikation, Kooperation und Koordination auf Basis gemeinsamer Grundwerte. TeleTrusT veröffentlicht zentrale Forderungen an die Stakeholder. https://www.teletrust.de/publikationen/broschueren/cyber-nation/
TeleTrusT ist davon überzeugt, dass die Vision der Cyber-Nation Deutschland nur durch ein zielgerichtetes und langfristiges Vorgehen erfolgreich umgesetzt werden kann. Derzeit existieren im Kontext der Cyber-Sicherheit zu viele Einzelinitiativen, die kaum oder nur zu geringe Wirkung zeigen. Es bedarf daher dringend einer Umsetzungsstrategie, wie sie durch die Vision der Cyber-Nation gefordert wird, die strategische Ziele definiert, Maßnahmen priorisiert und festlegt sowie eine Aufgabenverteilung zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Hersteller- und Anwendungsunternehmen, Recht, Gesellschaft und Forschung vornimmt. Damit ist klar, dass die Aufgabe des Aufbaus einer Cyber-Nation Deutschland eine ganzheitliche ist.
Die Politik ist aufgerufen, den Startimpuls für die Umsetzungsstrategie zu setzen und sie langfristig zu unterstützen. Gleichwohl kann die Umsetzung des Konzeptes Cyber-Nation nur im erfolgreichen Zusammenwirken von Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Anwendern, Politik und (Sicherheits-)Behörden gelingen. Auch weitere Stakeholder wie etwa Zivilgesellschaft, Recht, Kunst und Kultur, Militär und Medien spielen eine wesentliche Rolle.
In diesem Sinne formuliert die TeleTrusT-AG "Cyber-Nation" die folgenden zentralen Forderungen an die politischen Stakeholder:
1. Klares Bekenntnis zu (unbeschränkter) IT-Sicherheit und zu einem ganzheitlichen Blick auf IT-Sicherheitsarchitekturen
2. Europäische IT-Sicherheitsgesetze für eine erhöhte Rechts- und Investitionssicherheit - klar, konsolidiert und praxisorientiert
3. Verbot der Kompromittierung von IT-Sicherheit, keine Backdoors oder geschwächte Verschlüsselung
4. Auf- und Ausbau von IT-Sicherheitsinfrastrukturen (sowohl technisch als auch organisatorisch) für Bürger, Unternehmen und Verwaltung fordern und fördern
5. Mehr und integral wirkende IT-Sicherheitstechnologie "Made in Germany/made in EU" in der Praxis
6. Digitale Souveränität im Bereich IT-Sicherheit schaffen - für eine werteorientierte, sichere und vertrauenswürdige digitale Zukunft
7. Cyber-Sicherheit muss konsequent bereits beim Design neuer Dienste und Architekturen mitgedacht werden, gleichzeitig ist immer wieder die richtige Balance aus Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit zu finden.
TeleTrusT-Vorstand Dr. Kim Nguyen (Bundesdruckerei), der die Erarbeitung des Positions- und Forderungspapiers koordinierte: "Deutschland und Europa müssen angemessen und souverän die digitale Zukunft gestalten können. Die Vision der Cyber-Nation Deutschland, wie sie durch die BSI Präsidentin Claudia Plattner vorgestellt wurde, unterstützt TeleTrusT uneingeschränkt. Wesentliche Erfolgsfaktoren sind dabei ein klares Bekenntnis zu unbeschränkter IT-Sicherheit und zu einem ganzheitlichen Blick auf IT-Sicherheitsarchitekturen, der Auf- und Ausbau von IT-Sicherheitsinfrastrukturen für Bürger, Unternehmen und Verwaltung sowie mehr und integral wirkende IT-Sicherheitstechnologie 'Made in Germany/made in EU' in der Praxis. Nur so kann letztlich digitale Souveränität im Bereich IT-Sicherheit geschaffen werden - für eine werteorientierte, sichere und vertrauenswürdige digitale Zukunft."
Quelle und Kontaktadresse:
TeleTrusT - Bundesverband IT-Sicherheit e.V., Chausseestr. 17, 10115 Berlin, Telefon: 030 40054310
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