Pressemitteilung | Verband Beratender Ingenieure e.V. (VBI) - Bundesverband

Umsätze und Erträge stagnieren / Arbeitsplätze weiter in Gefahr

(Berlin) – Die Lage der deutschen Consulting-Wirtschaft bleibt angespannt. Dies betonte VBI-Hauptgeschäftsführer Klaus Rollenhagen am 7. Mai in Berlin. In der aktuellen Konjunktur-Umfrage des Verbandes Beratender Ingenieure VBI erklären rund 20% der befragten VBI-Mitgliedsunternehmen, sie wollten ihren Personalbestand in den nächsten Monaten verringern. Die überwiegende Mehrheit der Ingenieurunternehmen, 67%, kann keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Nur 11% planen Neueinstellungen. In der Gesamtschau mit den Vorjahresumfragen wird eines deutlich: die Consulting-Unternehmen haben sich mit niedrigem Personalbestand an die schlechte Baukonjunktur angepasst.

Dieses Ergebnis der VBI-Konjunktur-Umfrage spiegele die traurige wirtschaftliche Realität in Deutschland wider, erklärte Rollenhagen: Selbst in einem innovativen und zukunftsorientierten Dienstleistungssektor wie dem technischen und wirtschaftlichen Consulting seien immer noch einige zehntausend hochqualifizierte und zukunftsorientierte Arbeitsplätze akut in Gefahr.
Die insgesamt unbefriedigende Geschäftslage schlage auch auf die Bilanzen der Unternehmen durch: 41% mussten Umsatzeinbußen hinnehmen, bei 34% stagnieren die Zahlen, lediglich ein Viertel konnte die Umsätze steigern.

Bei den Erträgen sieht es noch schlechter aus: 48 % mussten sinkende Erträge verbuchen. Das ist noch mal eine Steigerung zum Vorjahr (46,3%). Nur 22% konnten den Unternehmensertrag verbessern. In der Erwartung an das laufende Jahr zeigen sich die Unternehmen zurückhaltend: Nur 19% glauben an eine Ertragssteigerung, 43% hoffen auf eine gleichbleibende Entwicklung und mehr als jedes dritte Unternehmen sieht Anlass zur Sorge: 34% der Befragten erwarten sinkende Erträge.

Für die schwierige Situation auf dem Markt machen 57% der Consulting-Unternehmen die schlechte Auftragslage und die scharfe Konkurrenz um wenige Aufträge verantwortlich.

Rollenhagen mahnte die Auftraggeber an, die Situation nicht durch eine ungesetzliche Beauftragung zu Dumpingpreisen zu verschärfen. Dies sei umso wichtiger, da 79% der Unternehmen überwiegend im regionalen Umfeld tätig sind: „Wenn die Kassen der Kommunen leer bleiben, kommt die regionale Bau- und Planungswirtschaft nicht in Fahrt. Die Bundesregierung muss dringend für eine Belebung der Baukonjunktur sorgen. Wichtige Infrastruktur-Investitionen sind jetzt erforderlich. Denn was jetzt nicht geplant wird, kann in ein paar Jahren nicht gebaut werden“.

Rollenhagen unterstrich nachdrücklich die Bedeutung der Honorarordnungen für den Verbraucherschutz. Europa müsse hier von Deutschland lernen.

Die Consultants reagieren auf die schwierige Situation mit unterschiedlichen Strategien: Knapp 13% der befragten Unternehmen erwirtschaften ihre Erträge bereits zu über 50% mit Dienstleistungen außerhalb der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Nur 29% sind noch ausschließlich in den klassischen Tätigkeitsfeldern Beratender Ingenieure gebunden.

20% der Umfrageteilnehmer planen ihr Auslandsgeschäft auszuweiten. Gleichzeitig werden die Ingenieurbüros von Nachwuchssorgen geplagt: 56% der Consultingunternehmen können Ingenieurstellen weder schnell noch qualifiziert besetzen. „Junge Menschen müssen für die Ingenieurberufe wieder begeistert werden. Wir sind alle aufgerufen, dafür zu werben“, betonte der VBI-Chef.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Beratender Ingenieure e.V. (VBI) Budapester Str. 31 10787 Berlin Telefon: 030/26062260 Telefax: 030/26062161

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