Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI)

Umgang mit der Corona-Pandemie / Liquiditätshilfen für Sportartikel-Hersteller und -Händler und ein partnerschaftliches Miteinander der Branche sind notwendig

(Bonn) - Weltweit bringt der Corona-Virus die Gesellschaft an ihre Belastungsgrenze und die Wirtschaft in Europa und Deutschland zum Erliegen. Von den Auswirkungen ist auch die gesamte Sportwelt betroffen - die Sportartikel-Industrie, der Sportfachhandel und die gesamte Sport-Community stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Der stationäre Handel ist weitgehend geschlossen, Sportplätze, -hallen und Bäder können aufgrund von Kontaktverboten nicht genutzt werden, sportliche Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele und die UEFA Euro 2020 mussten verschoben werden, der gesamte Sportbetrieb ist eingestellt. Die ökonomischen Folgen treffen die Hersteller von Sportartikeln hart. Die Unternehmen sehen sich mit Umsatzeinbrüchen, unterbrochenen Lieferketten und abzusehenden Liquiditätsengpässen konfrontiert. Vor diesem Hintergrund herrscht große Sorge vor einer wirtschaftlichen Überlastung und einer nachhaltig geschwächten Sportartikelbranche. Der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. spricht sich deshalb für schnelle und unbürokratische staatliche Wirtschaftshilfen für Hersteller und Händler aus und appelliert an die gesamte Sportartikelbranche, bei der Bewältigung der Krise partnerschaftlich vorzugehen.

Die Coronakrise hat die Sportartikel-Industrie voll erfasst. So gut wie alle Hersteller sehen sich mit massiv einbrechenden Umsätzen aufgrund von Auftragsstornierungen und nicht durchführbaren Warenlieferungen, bereits vorfinanzierten Warenbeständen und Produktions- und Liefereinschränkungen im Ausland konfrontiert. Hinzu kommen die Verschiebungen fast aller Sportgroßveranstaltungen wie der Olympischen Spiele, Wimbledon und der UEFA Fußball-Europameisterschaft 2020, die in normalen Jahren für zusätzliche Sportbegeisterung und Umsätze sorgen. Viele Hersteller können diese Einbüßen nicht kompensieren und müssen auf Kurzarbeit und staatliche Stabilisierungsmaßnahmen in Form von Hilfskrediten zurückgreifen, um entsprechende Liquiditätsengpässe auszugleichen und die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter zu erhalten.

Zusätzliche Liquiditätshilfen für die Sportartikelbranche
"Unsere Befürchtung ist allerdings, dass Kredite alleine nicht ausreichen und den Zeitpunkt möglicher Insolvenzen von wirtschaftlich eigentlich gesunden Unternehmen lediglich verschieben und so die wirtschaftlichen Probleme der Sportartikelbranche nur in die Zukunft verlagern. Wir halten stattdessen ein zusätzliches Hilfspaket für erforderlich", sagt BSI-Präsidiumsmitglied Monique van Dooren-Westerdaal. Die in ähnlicher Weise betroffene Modebranche hat in einem Appell an die Bundesregierung gefordert, einen Liquiditätsfonds als Rettungsschirm für die mittelständische Modebranche einzurichten, um die benötigten Warenflüsse und die Liquidität zu sichern. Eine derartige Unterstützung ist auch für die Sportartikelbranche unbedingt notwendig. Schnelle und unbürokratische staatliche Hilfen, etwa in Form von hundertprozentigen Bonitätsübernahmen für die Sonderprogramme der KfW oder Bankkredite, sind für die von der Existenz bedrohten größtenteils klein-und mittelständischen Sportfachhändler und -Hersteller erforderlich, damit der wichtige Wirtschaftsfaktor Sport in Deutschland nicht langfristig geschädigt wird.

Risiken gemeinsam schultern - partnerschaftliche und individuelle Lösungen
Zudem gilt es aus Sicht des Bundesverbandes der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI), die aktuellen Herausforderungen innerhalb der Branche partnerschaftlich zu schultern und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Nicht nur der Sportfachhandel, auch die vielen kleinen und mittleren Sportartikelhersteller sind massiv von den Auswirkungen der Coronakrise betroffen. Die finanziellen Verluste des Handels werden unmittelbar von der Industrie wahrgenommen. Deshalb sind Maßnahmen, die Kosten und Risiken einseitig auf Hersteller übertragen, nicht zielführend und fallen am Ende auf die gesamte Sportartikelbranche zurück. Dazu gehören aus Sicht des BSI etwa einseitig kommunizierte Forderungen ohne Handlungsspielraum. Es bedarf eines offenen Dialoges auf Augenhöhe über individuelle Lösungen und gegenseitige Zugeständnisse, damit eine wirtschaftliche Erleichterung für Händler und Hersteller gleichermaßen erfolgen kann. Nur so können die Hersteller mit Blick in die Zukunft bereits jetzt die notwendigen Investitionen in neue, innovative Sortimente und nachhaltige Produktkonzepte für die Zeit nach der Krise tätigen. Es muss das Ziel der gesamten Branche sein, die akuten Herausforderungen der Coronakrise für Industrie und Handel bestmöglich in gemeinschaftlicher Anstrengung zu meistern, auch im Hinblick auf den gemeinsamen Neustart und die zukünftige Entwicklung nach dieser Ausnahmesituation.

Mit Teamgeist durch die Krise
Die Sportartikel-Industrie will Teil der Lösung der Coronakrise sein. Dafür steht nicht zuletzt die wachsende Zahl von Herstellern, die nun auch Schutzmasken und -Bekleidung sowie andere dringend benötigte Medizinprodukte wie Desinfektionsmittel herstellen, von Ladenschließung betroffenen Händlern Dropshipping anbieten (Direktversand vom Hersteller an die Kunden der Händler) oder bestimmte Services wie FitnessApps kostenlos zur Verfügung stellen.

Auch in diesen schwierigen Zeiten mit ihren begrenzten Möglichkeiten zur Ausübung von Sport möchte die Sportartikel-Industrie Menschen weiterhin dabei unterstützen, körperlich aktiv, fit und gesund zu bleiben. Dafür sind jedoch partnerschaftliche Anstrengungen der gesamten Branche sowie weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen notwendig.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI) Pressestelle Adenauerallee 134, 53113 Bonn Telefon: (0228) 926593-0, Fax: (0228) 926593-29

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