Umfrage: Selbständige offen für Verpflichtung zu selbst gewählter Altersvorsorge / BDS Bayern macht wichtigen Stimmungstest für Bundesregierung
(München) - 94 Prozent der Selbständigen befürworten eine Altersvorsorge. Diese große Mehrheit ergab eine Mitgliederumfrage des Bund der Selbständigen - Gewerbeverband Bayern e.V.
Drei Viertel der befragten Unternehmer lehnten jedoch eine verpflichtende Einzahlung in die staatliche Rentenkasse ab. Vielmehr wollen 75 Prozent der Befragten eine Verpflichtung zu einer selbst gewählten Form der Altersabsicherung für Unternehmerinnen und Unternehmer. Ein eindeutiges Ergebnis gibt es auch auf die Frage, ob die Altersgrundsicherung der Selbständigen vor einer Insolvenz geschützt werden soll, dies bejahen 94 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen. Dieses Ergebnis wertete die Präsidentin des BDS Bayern, Frau Gabriele Sehorz als wichtigen Stimmungstest für die Bundesregierung: "Das Signal der Unternehmerinnen und Unternehmer an die Politik ist eindeutig - Ja zur Altersvorsorge aber ein klares Nein zur verpflichtenden Einzahlung in die Rentenkasse!"
Bei der Frage, ob für eine solche Altersvorsorge für Selbständige auch risikobehaftete Anlageformen (Aktien/Fonds) genutzt werden sollen, ergibt sich nahezu ein Patt. 53 Prozent sprechen sich dafür aus, knapp die Hälfte ist dagegen.
Differenziert man die oben genannten Fragen nach Geschlecht und Alter, ergibt sich folgende Tendenz: Die weiblichen und die älteren Selbständigen sprechen sich für mehr Sicherheit aus als die jüngeren und männlichen Befragten. Keine signifikanten Unterschiede im Ergebnis lassen sich jedoch in Bezug auf die unterschiedlichen Branchen und Regionen der befragten Unternehmer feststellen.
Die amtierende Bundesregierung aus Union und SPD sollte bei dieser Umfrage aufhorchen, steht doch im gemeinsamen Koalitionsvertrag das Ziel, eine Altersvorsorgepflicht für Selbständige einzuführen. Dort heißt es auf Seite 93: "Um den sozialen Schutz von Selbstständigen zu verbessern, wollen wir eine gründerfreundlich ausgestaltete Altersvorsorgepflicht für alle Selbstständigen einführen". Diesen Gesetzgebungsprozess will der BDS Bayern intensiv begleiten. "Wir stehen der Politik hierbei gerne beratend zu Seite und bringen uns konstruktiv ein. Bei dieser Frage muss der Mittelstand dringend mit eingebunden werden. Unsere Mitgliedsunternehmen sind offen für eine Altersvorsorge, das hat unser Stimmungstest deutlich gezeigt. Jetzt kommt es auf die richtige Umsetzung an! Eine Pflichtversicherung für Selbständige in der gesetzlichen Rentenversicherung lehnen wir ab. Wir wollen Flexibilität. Selbständige sind sich tagtäglich ihrer Verantwortung und ihrer Risiken bewusst. Aus diesem Grund muss ihnen auch das Vertrauen entgegengebracht werden, dass sie selbst am besten wissen, welche Altersvorsorge für sie die richtige ist", so Präsidentin Sehorz.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Selbständigen - Gewerbeverband Bayern e.V. (BDS)
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