Umfrage: Mehrheit für Lkw-Überholverbot

(Stuttgart) - Angesichts einer dramatischen Zunahme schwerwiegender Unfallfolgen, hat der ACE Auto Club Europa seine Forderung erneuert, auf zweistreifigen Autobahnabschnitten ein Überholverbot für Lkw einzuführen.

Gleichzeitig verlangte der Club am Donnerstag in Stuttgart eine schärfere Verkehrsüberwachung des Schwerlastverkehrs. Der ACE-Vorsitzende Wolfgang Rose verwies auf das Ergebnis einer im Mai durchgeführten clubeigenen Umfrage bei Autofahrern. Danach sprachen sich über 69 Prozent der 2.418 Befragten für ein generelles oder wenigstens auf zweistreifige Autobahnen beschränktes Lkw-Überholverbot aus, 89 Prozent forderten darüber hinaus, Überholverbote und Sicherheitsabstände strenger und häufiger zu kontrollieren. "Jetzt ist die Verkehrspolitik am Zug, sie darf nicht länger zögern, sie muss konsequent handeln", betonte Rose.

Unter Berufung auf Angaben des Baden-Württembergischen Innenministeriums, stellte der ACE fest, dass im ersten Halbjahr 2002 bei Lkw-Unfällen im Land 95 Menschen getötet wurden. Das seien 21,8 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, obwohl die Zahl der Unfälle, in die Lkw verwickelt waren, von 7.987 (1. Halbjahr 2001) auf 7.609 (1. Halbjahr 2002) um 4,6 Prozent gesunken ist. Um über 190 Prozent wuchs die Zahl der bei Lkw-Unfällen auf Autobahnen im Südwesten getöteten Verkehrsteilnehmer. Danach kamen 11 Menschen im ersten Halbjahr 2001 ums Leben, im ersten Halbjahr 2002 waren es 32. Nach Einschätzung des ACE ist die "schlimme Entwicklung" in Baden-Württemberg wahrscheinlich auch auf die übrigen Bundesländer übertragbar. Offizielle Vergleichszahlen liegen laut ACE allerdings noch nicht vor.

Die ACE-Umfrage zum Lkw-Überholverbot stützt sich nach Angaben des Clubs auf Telefoninterviews, eine Abstimmung per Internet (www.ace-online.de) und einen Fragebogen, den das Club-Magazin ACE LENKRAD in seiner jüngsten Ausgabe (August 2002) ausgewertet hatte.

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