Umfrage der deutschen Ingenieurunternehmen: Erstmals deutlich negative Exportbilanz / Entlassungen unvermeidbar
(Berlin) - Die wirtschaftliche Situation der deutschen Ingenieur- und Consultingunternehmen bleibt sensibel angespannt. Das verdeutlicht die am 14. März in Berlin veröffentlichte Konjunkturumfrage des VUBIC (Verband unabhängig beratender Ingenieure und Consultants e.V.).
Während die Umsätze in den neuen Bundesländern aufgrund der Aufbau- und Sanierungsarbeiten nach der Jahrhundertflut stagnierten und in Einzelfälle auch leicht anstiegen, zeigten sich in Westdeutschland drastische Umsatzrückgänge. Der Investitionsschub im Rahmen der Flutkatastrophe sei aber, so der Vorstandsvorsitzende Steiger, eine traurige Momentaufnahme im doppelten Sinne. Insgesamt sei unübersehbar, dass der Investitionsstau der öffentlichen Hand deutlichen Tribut fordere.
So wollen 60 Prozent der befragten Ingenieurunternehmen auf die fehlende Finanzkraft der Kommunen mit Personaleinsparung reagieren. Damit droht nach zwei Jahren, in denen der Personalstand weitestgehend gehalten werden konnte, eine neue Entlassungswelle. Durch die geringe Eigenkapitelausstattung der mittelständischen deutschen Consultants sei darüber hinaus mit einer erhöhten Insolvenzrate zu rechnen.
50 Prozent der Befragten erwarten für das kommende Geschäftsjahr noch weitere Umsatzeinbrüche, während 40 Prozent eine Stagnation vorhersehen. Nur ein schneller politischer Paradigmenwechsel in Richtung auf ein positives wachstumsorientiertes Investitionsklima in die deutsche Infrastruktur könne das Blatt noch wenden.
Erstmals zeigt die Konjunkturumfrage des VUBIC einen durchschlagenden Negativsaldo in der Exportbilanz. Damit bestätigen sich die Befürchtungen des Vorjahres, dass die schlechte Binnenkonjunktur das Auslandsengagement der Ingenieurunternehmen blockieren werde. Mit Umsatzeinbrüchen von 5 Prozent sei eine bessere Wettbewerbsfähigkeit und die unbedingt notwendige Eigenkapitalbildung für neue Investitionen in weite Ferne gerückt, so der Stellvertretende Vorsitzende des VUBIC, Dr. Martin Güldner. Die Export-Offensive von Minister Clement enthalte zwar gute Ansätze, nur werde - wie auch im Hartz-Konzept - das Übel leider nicht an der Wurzel gepackt.
Die 500 VUBIC-Unternehmen erzielen mit 30 000 Mitarbeitern einen Honorarumsatz von 2,9 Mrd. EUR. Der Anteil der Dienstleistungen, die im Ausland erwirtschaftet wurden, liegt bei knapp 30 Prozent.
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VUBIC - Verband Unabhängig Beratender Ingenieure und Consultants e.V.
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