Umdenken in der Gesundheitspolitik: E-Zigarette kann Raucherquoten senken
(Berlin) - Zum Weltnichtrauchertag 2022 weist das Bündnis für Tabakfreien Genuss auf die dringende Notwendigkeit hin, die in den letzten Jahren deutlich gestiegene Raucherquote in Deutschland nachhaltig zu reduzieren. Jährlich sterben rund 130.000 Menschen hierzulande an den Folgen des Rauchens. In Großbritannien und Neuseeland konnte die Anzahl der Raucher*innen durch staatliche Aufklärung und Förderung der E-Zigarette deutlich reduziert werden. Wer es mit Tabakkontrolle ernst meint, sollte sich daran ein Beispiel nehmen.
Laut der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie) lag die Raucherquote in Deutschland Ende 2021 bei 30,9 Prozent. [1] Im Vergleich zum Vorjahr (27,5 Prozent) ist dies ein Anstieg um mehr als drei Prozent. In den letzten sechs Jahren hält sich dieser Wert auf einem erschreckend hohen Niveau, gerade im internationalen Vergleich.
Die Zahlen der Erkrankungen und Todesfälle in Folge des Rauchens sind akute Handlungsaufforderungen. Im Jahr 2018 erkrankten in Deutschland etwa 85.000 Menschen infolge des Tabakkonsums an Krebs und rund 127.000 Menschen starben an den gesundheitlichen Folgen des Rauchens. [2]
In Großbritannien und Neuseeland empfehlen staatliche Stellen Raucher*innen ausdrücklich den Umstieg auf die E-Zigarette und ermutigen Mitarbeiter in Gesundheitsberufen, die E-Zigarette bei der Beratung von Rauchenden als Alternative vorzuschlagen. [3] Der Erfolg: Die Raucherquoten konnten in beiden Ländern deutlich reduziert werden.
Großbritannien hat die Raucherquote von 20,2 auf 13,8 Prozent in 9 Jahren gesenkt (2011-2020) [4] und empfiehlt Raucher*innen seit Jahren die E-Zigarette als Alternative zum Tabakkonsum. [5] Die neuseeländische Regierung hat 2020 eine Aufklärungskampagne zur E-Zigarette gestartet. Dies hat dazu beigetragen, dass die Raucherquote innerhalb eines Jahres (2020-2021) von 13,7 auf 10,9 Prozent reduziert werden konnte. [6]
Aufklärung zur wissenschaftlich anerkannten deutlich geringeren Schädlichkeit des Dampfens im Vergleich zum Rauchen ist ein wichtiger Schlüssel. Laut einer Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung glauben 61 Prozent der Deutschen, dass E-Zigaretten mindestens genauso schädlich sind wie Tabakzigaretten. 15 Prozent der Befragten gehen sogar davon aus, dass das gesundheitliche Risiko von E-Zigaretten viel höher sei als bei Tabak.
In der Pressemeldung zur Studie schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung: "Das BfR weist darauf hin, dass der Konsum von konventionellen Zigaretten ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko mit sich bringt als der Konsum von E-Zigaretten." [7]
Einschätzung Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG:
"Die Raucherquote in Deutschland ist mehr als doppelt so hoch wie in Großbritannien und fast dreimal so hoch wie in Neuseeland. Angesichts dieser Realität muss konstatiert werden, dass die Tabakkontrolle in Deutschland mit den bisherigen Maßnahmen deutlich zu kurz greift. Angesichts der vielen Todesfälle als Folge des Rauchens und der extrem hohen Kosten für das Gesundheitswesen durch rauchbedingte Erkrankungen wäre es grob fahrlässig, die E-Zigarette als Chance für die öffentliche Gesundheit zu ignorieren. Die E-Zigarette ist die beste Möglichkeit für Raucher*innen, einen erfolgreichen Tabakstopp mit einer erheblich risikoreduzierten Alternative zu erzielen. Darüber müssen Raucher*innen in Deutschland aufgeklärt werden."
Quellen
[1] Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie).
[2] Tabakatlas Deutschland 2020, Deutsches Krebsforschungszentrum.
[3] "Guidance Smoking and tobacco: applying All Our Health" Office for Health Improvement and Disparities 2022. L
[4] Office for National Statistics UK.
[5] "Evidence review of e-cigarettes and heated tobacco products 2018" Public Health England 2018.
[6] New Zealand Health Survey 2021/22.
[7] BfR-Verbrauchermonitor 2019.
Quelle und Kontaktadresse:
Bündnis für Tabakfreien Genuss e.V. (BfTG)
Philip Drögemüller, Pressesprecher
Unter den Linden 21, 10117 Berlin
Telefon: (030) 209 240 80, Fax: (030) 209 240 00