Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)

Ukrainische Wirtschaft auf Zuckerexporte angewiesen / EU-Kommission darf diese nicht abwürgen

(Bonn) - Auf vollkommenes Unverständnis des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) trifft der Vorschlag der EU-Kommission, die Importe von Zucker aus der Ukraine massiv einzuschränken. Die EU hat ein strukturelles Zuckerdefizit, so dass die über 200 Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie sowie die vielen anderen Unternehmen und Branchen in Deutschland und der Europäischen Union zwingend auf Importe angewiesen sind.

Im Zuckerwirtschaftsjahr 2022/23 betrug das Volumen der Importe rund 413.000 t, nun sollen diese mittelfristig auf unter 140.000 t pro Wirtschaftsjahr limitiert werden. "Der Zucker aus der Ukraine hat die absoluten Rekordpreise für Zucker in der EU nicht verhindert", so Bastian Fassin, Vorsitzender des BDSI. "Daher ist es absolut unverständlich, dass die EU-Kommission nun unter dem Vorwand des Schutzes der Landwirtschaft ohne Not einen Kurs der Abschottung zulasten der Verarbeitungsbetriebe fährt."

Im vergangenen Zuckerwirtschaftsjahr kletterten die Preise für eine Tonne Zucker auf ein Rekordniveau von bis zu 857,- Euro/pro Tonne (Ab-Werk), im Jahresvergleich ein Plus von 30 Prozent. Gleichzeitig liegt der Marktpreis für Zucker in der EU heute um 40 Prozent höher als der Weltmarktpreis an den internationalen Warenterminbörsen. Seit Jahren deckt die europäische Zuckerproduktion nicht ihren Eigenbedarf. So betrug das Defizit im vergangenen Zuckerwirtschaftsjahr 2022/2023 rund 1,3 Mio. t. Der Vorschlag der EU-Kommission zu Einfuhrkontingenten aus der Ukraine sieht massive Beschränkungen in den Bereichen Zucker, Eiern und Geflügel vor.

"Die Ukraine ist auf den Export ihrer Agrargüter dringend angewiesen", so Fassin weiter. "Wenn die Solidarität mit der Ukraine nicht zur Floskel verkommen soll, muss die EU-Kommission im Bereich Zucker ihren Vorschlag zurückziehen oder die Mitgliedstaaten müssen diesen Vorschlag zurückweisen."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) Solveig Schneider, Leiterin Kommunikation Schumannstr. 4-6, 53113 Bonn Telefon: (0228) 26007-0, Fax: (0228) 26007-89

(jg)

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