Ukraine-Krieg wirft Schatten auf Entwicklung des NRW-Maschinenbaus
(Düsseldorf) - Die bereits bestehenden Probleme in den Lieferketten des nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbaus werden durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges noch weiter verstärkt. Das zeigen die Ergebnisse einer Anfang März 2022 durchgeführten Blitzumfrage des VDMA, an der rund 550 Mitgliedsunternehmen, davon 141 aus Nordrhein-Westfalen, teilgenommen haben.
Der Umfrage zufolge erwartet fast die Hälfte der NRW-Befragten gravierende oder merkliche direkte Auswirkungen auf ihr Geschäft, beispielsweise durch Sanktionen. Noch bedeutender sind die indirekten Auswirkungen: 74 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer befürchten hierdurch merkliche oder gravierende Auswirkungen, wie zum Beispiel durch Energieverteuerungen. Kritische Vorprodukte oder Rohstoffe werden von 11 Prozent der befragten nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbauer aus Russland bezogen. Für den Bezug aus der Ukraine gaben dieses 14 Prozent der Befragten an.
Beeinträchtigungen der Lieferketten
Mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie berichten fast drei Viertel der Befragten aus NRW von Logistik- und Transportengpässen, 48 Prozent sind von Arbeitskräftemangel durch die aktuelle Virusvariante betroffen. In Zusammenhang mit den Beeinträchtigungen beklagen mehr als 70 Prozent den Mangel an Planungssicherheit und mehr als 80 Prozent Engpässe bei der Zulieferung von Elektronikkomponenten.
Trotz aller Widrigkeiten bleiben die NRW-Maschinen- und Anlagenbauer optimistisch und halten an ihren Investitionsplänen fest. So wollen 90 Prozent der Unternehmen höhere Investitionsausgaben tätigen als im Vorjahr.
Umsatz
Fast 90 Prozent der befragten NRW-Unternehmen rechnen in diesem Jahr mit einer Umsatzsteigerung. Dabei geht mehr als die Hälfte (60 Prozent) von einer Umsatzentwicklung von 0 bis plus 10 Prozent aus, fast ein Viertel sogar von einer Umsatzsteigerung von 10 bis 20 Prozent aus. Rund 10 Prozent erwarten einen Rückgang des Umsatzes.
NRW-Handelsbeziehungen zu Russland, Ukraine und Belarus
Russland ist für Nordrhein-Westfalen der zehntgrößte Handelspartner von Maschinen und Anlagen. Das Exportvolumen aus NRW betrug mehr als 1 Milliarde Euro im Jahr 2021, was 3,4 Prozent des gesamten Ausfuhrvolumens des NRW-Maschinen- und Anlagenbaus entsprach. Die größten Teilbranchen hierbei waren Landtechnik (130 Millionen Euro) sowie Baumaschinen und Baustoffanlagen (82 Millionen Euro). Die Ukraine lag im letzten Jahr auf Platz 32 der größten Märkte für die hiesige Branche mit Ausfuhren in Höhe von 198 Millionen Euro, was 0,7 Prozent des Gesamtexportes des nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbaus entsprach. Belarus lag in diesem Ranking 2021 mit einem Volumen von 116 Millionen Euro auf dem 44. Platz.
Quelle und Kontaktadresse:
VDMA e.V. - Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau - Landesverband NRW
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