UFOP-Vorstand fordert stärkere finanzielle Anreize für heimische Körnerleguminosen im Rahmen des Health Check der EU-Agrarpolitik
(Berlin) Angesichts des dramatisch rückläufigen Anbaus fordert der UFOP-Vorstand eine Stärkung der heimischen Körnerleguminosen im Rahmen des Health Check der EU-Agrarpolitik. Nötig ist ein umfassendes Maßnahmenprogramm zu Gunsten von Ackerbohnen, Futtererbsen und Süßlupinen zur
- Aufrechterhaltung und Förderung der Körnerlegiminosen-Züchtung;
- Förderung des Anbaus von Körnerleguminosen-Arten je nach Standort;
- Förderung der Vermarktung, der Verarbeitung und der Verwendung insbesondere als Eiweißkomponente in der Nutztierfütterung und für die Erzeugung von Lebensmitteln.
Eine unabdingbare Voraussetzung für die Steigerung der Attraktivität der Erzeugung von Körnerleguminosen ist die Schaffung notwendiger finanzieller Anreize. Die bisherigen Prämienregelungen reichen nicht aus, um den negativen Trend für diese wertvollen Kulturarten aufzuhalten. Die Agrarumweltprogramme der Zweiten Säule stellen derzeit für Eiweißpflanzen keinen ausreichenden Anreiz dar.
In der Fruchtfolge haben heimische Körnerleguminosen nachweisbare und unbestreitbare Vorteile. Über die eigentliche pflanzliche Erzeugung hinaus können Ackerbohnen, Futtererbsen und Süßlupinen für die Gesellschaft sowie die Umwelt erwünschte und wertvolle Leistungen erbringen. Eine Diversifikation der Fruchtfolgen mit Körnerleguminosen
- liefert einheimisches pflanzliches Eiweiß und verringert so das große Defizit zwischen Verbrauch und Produktion;
- entlastet die Umwelt durch Einsparung von mineralischem Stickstoff;
- erhält die Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit der Böden;
- reduziert die Produktionsintensität im Ackerbau und
- spart fossile Energie ein und mindert das globale Treibhausgaspotenzial.
Die Anbaufläche der heimischen Körnerleguminosen Futtererbse, Ackerbohne und Blaue Süßlupine hat in Deutschland zur Ernte 2007 um rund 80.000 Hektar abgenommen, verglichen mit rund 184.000 Hektar im Jahr 2001 (-43 Prozent). Zur Ernte 2008 werden die genannten Arten nach Experteneinschätzungen voraussichtlich wiederum deutlich an Bedeutung verlieren. Damit wird eine kritische Masse in Anbau und Erzeugung unterschritten, so dass sich Körnerleguminosen-Züchtung in Deutschland nicht mehr lohnt. Da Züchtungsprogramme sehr langfristig angelegt sind und ein Ausstieg nicht kurzfristig revidiert werden kann, geht entsprechendes Know-how und Innovationspotenzial unwiederbringlich verloren. Ein weiterer Zuchtfortschritt bei Körnerleguminosen ist somit für absehbare Zeit ausgeschlossen.
Das Positionspapier des UFOP-Vorstandes zur Förderung heimischer Körnerleguminosen steht als Download unter www.ufop.de zur Verfügung.
Quelle und Kontaktadresse:
UFOP Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V., Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
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