Pressemitteilung | Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

Üppige Weihnachten: Wie man einer Verstopfung vorbeugt und was im Fall der Fälle hilft

(Berlin) - Gerade an den Weihnachtstagen führen üppige Speisen und mangelnde Bewegung zu einem Stau im Darm. Die Betroffenen leiden plötzlich vorübergehend an einer akuten Verstopfung. Das ist in aller Regel nicht bedrohlich, kann aber ausgesprochen lästig und schmerzhaft sein. Eine chronische Verstopfung dagegen beginnt schleichend und kann sich monate- oder jahrelang hinziehen. Wie sich mit einfachen Hausmitteln oder nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln aus der Apotheke einer Verstopfung beikommen lässt, verrät Apotheker Dr. Mattias Wilken vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI).

Es wird gut und reichlich gegessen an den Feiertagen. Wir machen es uns mit der Familie und Freunden gemütlich, trinken ein Gläschen Alkohol, naschen Christstollen, Schokolade und Plätzchen und bewegen uns wenig. Doch viele reagieren auf die üppigen Speisen mit Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen. Manch einer bekommt sogar eine akute Verstopfung. "So unangenehm und schmerzhaft sie ist, gibt sich doch eine akute Verstopfung nach kurzer Zeit wieder, ist in der Regel harmlos und kann gut behandelt werden", sagt Wilken.

15 Prozent der Menschen leiden an Verstopfung

Während eine akute Verstopfung plötzlich und merklich beginnt, kann sich eine chronische Verstopfung schleichend entwickeln und monate- oder jahrelang hinziehen. Insgesamt leiden rund 15 Prozent der Menschen in Deutschland an einer zeitweiligen oder dauerhaften Verstopfung. Mit steigendem Alter nimmt die Neigung zu. "Die Ursachen reichen von Stoffwechselstörungen, über mögliche Nebenwirkungen bestimmter Arzneimittel, bis hin zu Erkrankungen des Nerven- und Muskelsystems vom Darm", erklärt BPI-Experte Wilken. "In seltenen Fällen steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter." Dennoch sollten Betroffene im Zweifelsfall und insbesondere bei starken Beschwerden eine hausärztliche oder internistische Praxis aufsuchen.

Ballaststoffe regen Darmtätigkeit an

Übrigens: Es ist nicht gleich eine Verstopfung, wenn man mal nicht jeden Tag Stuhlgang hat. Wer immer mal wieder - oder eben an den Festtagen - kurzzeitig an einer Verstopfung leidet, bekommt sie mit einfachen Mitteln wieder in den Griff. Dazu gehören regelmäßige Mahlzeiten, die reich an Ballaststoffen sind. Ballaststoffe sind weitgehend unverdauliche, faserartige Nahrungsbestandteile vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln. Sie nehmen im Darm relativ große Mengen Wasser auf und regen die Darmtätigkeit an. Ballstoffreich sind Vollkornprodukte, Gemüse, Obst - vor allem getrocknet, Hülsenfrüchte und Nüsse. Experten empfehlen 30 Gramm Ballaststoffe täglich. Wichtig ist zudem, ausreichend zu trinken, am besten eineinhalb bis zwei Liter Wasser oder ungesüßten Kräuter- und Früchtetee über den Tag verteilt. Daneben ist auf regelmäßige Bewegung zu achten, mindestens eine halbe Stunde pro Tag, am besten mehr.

Ballaststoff-Präparate: Flohsamen und Weizenkleie

Bei Bedarf oder wenn sich mit diesen Maßnahmen die Verstopfung nicht gebessert haben, kann man zusätzlich Ballaststoff-Präparate in Pulver- oder Samenform wie Flohsamen oder Weizenkleie ausprobieren. Die regelmäßige Einnahme sollte aber vorher mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden, weil sie bei bestimmten Darmerkrankungen schaden können. "Unterstützen können auch Probiotika, das sind spezielle Nahrungsmittel oder Fertigpräparate, die lebende Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Hefen, die im Darm vorkommen, enthalten", erklärt Wilken. Wenn das nicht hilft, sollte man eine Arztpraxis aufsuchen.

Selbstmedikation mit Abführmitteln nach ärztlicher Rücksprache

"Die meisten Abführmittel, Laxantien genannt, sind nicht verschreibungspflichtig und in der Apotheke erhältlich. Sowohl bei kurzfristiger als auch langfristiger Anwendung sollten sich Betroffene ärztlich beraten lassen. Zu den Laxantien gehören zum Beispiel Macrogol, Natriumpicosulfat und Bisacodyl. Macorgol, auch bekannt als Polyethylenglycol (PEG), bindet große Mengen Wasser. Dadurch wird die Darmbewegung angeregt. Natriumpicosulfat und Bisacodyl bewirken, dass mehr Flüssigkeit in den Darm gelangt", erklärt Wilken. Verschaffen diese Arzneimittel keine Linderung, werden mitunter verschreibungspflichtige Präparate verordnet. Doch bei den meisten Betroffenen mit Verstopfung helfen erfahrungsgemäß die genannten Möglichkeiten.

So beugen Sie an den Feiertagen einer Verstopfung vor:

Essen Sie viel Gemüse und Hülsenfrüchte; knabbern Sie statt Schokolade Obst und Nüsse.
Nehmen Sie über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten zu sich und legen Sie zwischen den einzelnen Gängen Pausen ein.
Essen Sie langsam und in Ruhe. Sonst schlucken Sie zu viel Luft und riskieren Blähungen.
Gehen Sie täglich mindestens eine halbe Stunde an der frischen Luft spazieren.
Trinken Sie öfter zwischendurch einen warmen Tee mit Ingwer, Kamille, Pfefferminze oder Fenchel, Kümmel und Anis und beruhigen so den Magen-Darm-Trakt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), Andreas Aumann, Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Friedrichstr. 148, 10117 Berlin, Telefon: 030 27909-0

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