Pressemitteilung | Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V. (BWVS)

Überwiegend optimistisch / Der Wassersportmarkt vor der boot‘2000

(Köln) - Zahlreiche Hersteller und Händler spüren, dass es wieder aufwärts geht. Allerdings verläuft die Entwicklung in den einzelnen Branchensegmenten unterschiedlich. Während die Segelboothersteller bereits von Lieferzeiten bis in das nächste Jahr sprechen, bleibt die Nachfrage nach Motorbooten und Zubehör zurückhaltend. Die Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft zur Jahresmitte 1999 unterstreicht diesen Trend: 57% der Unternehmen sprechen von gleichen oder besseren Geschäften im Vergleich zum Vorjahr; immerhin 43% von Umsatzrückgängen. Die Aussichten für die kommenden 2 bis 3 Jahre werden positiver eingeschätzt: 67% glauben an eine konjunkturelle Verbesserung. Ob der beginnende Aufschwung von Dauer sein wird, hängt nicht zuletzt von den politischen Rahmenbedingungen ab. Die durch den Regierungswechsel bei großen Teilen der Bevölkerung ausgelöste Euphorie ist mittlerweile dahin. Die angekündigten Einschnitte in der Altersversorgung haben die Sparquote weiter ansteigen lassen. Das belastet die Binnennachfrage und damit die konjunkturelle Entwicklung.


Ausrüstung, Zubehör und Dienstleistung: Auf Vorjahresniveau Mit über 1 Milliarde DM Umsatz stellt dieser Bereich einen wichtigen Pfeiler der Wassersportwirtschaft dar. Im Gegensatz zum Bootsgeschäft wird dieser Marktbereich deutlich zurückhaltender beurteilt. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen sprechen von schlechteren Geschäften im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsätze im Außenbordermarkt haben sich im Vergleich 1-11/98-99 um 3,2% verringert. Dieselmotoren haben im gleichen Zeitraum um ca. 16% zugelegt; Benzinmotoren um rund 2%.



Das Geschäft im Segment technischer Ausrüstungen liegt auf Vorjahresniveau. Wassersportfunktionsbekleidung ist aufgrund des guten Sommers leicht rückläufig. Die Gewinnaussichten haben sich im gesamten Zubehör- und Ausrüstungsbereich deutlich verschlechtert. Der etablierte Fachhandel sieht sich zunehmender Konkurrenz von Versendern und neuerdings Baumärkten ausgesetzt. Auch Internetshopping gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auf einen Nenner gebracht: der Gewinn liegt zunehmend im Einkauf statt im Verkauf.



Auch im Chartermarkt nimmt der Preisdruck zu. Zum einen setzen die Kunden verstärkt auf preisgünstige last-minute-Buchungen und zum anderen sorgt die große Zahl von Anbietern (häufig gleicher Yachten) ohnehin für Preisverfall. Langfristig wird sich dieser Trend für den Kunden ungünstig auswirken, zumindest wenn aus Kostengründen notwendige Service- und Wartungsarbei-ten an den Charteryachten unterbleiben müssen. Deutlich besser können sich Anbieter am Markt behaupten, die sich aufgrund ihrer Charterangebote (neue Reviere, Event-Veranstaltungen etc.) von Mitwettbewerbern abheben.



Ausblick Der Preisverfall betrifft nicht nur den Zubehör- und Dienstleistungsbereich. Fast 80% der befragten Unternehmen sind mit der Gewinnsituation ihres Unternehmens unzufrieden. Entsprechend gering ist die Bereitschaft Investitionen (22,6%) oder Personaleinstellungen (19,1%) vorzunehmen. Neben den Personalkosten belastet vor allem der Wettbewerbsdruck die Gewinnaussichten.



Dennoch schauen die Unternehmen überwiegend mit Optimismus in die Zukunft. 67% glauben an einen gleichbleibend guten oder besseren Konjunkturverlauf in den kommenden 2 bis 3 Jahren. Ob diese Prognose eintrifft, wird davon abhängen, inwieweit für den Bundesbürger ein klarer und berechenbarer Kurs in der Finanz- und Wirtschaftspolitik erkennbar wird. Nur wer seine zukünftigen Belastungen kennt, ist bereit, heute zu investieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Pressekontakt: Dipl.-Oec. Jürgen Tracht Telefon: 0221 59 57 115, Fax : 0221 59 57 110 Quelle: BWVS

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