Überrascht Rapsöl mit hohem Gesundheitswert?
(Aachen) - Ist Rapsöl noch besser für die Blutgefäße als Olivenöl? Potsdamer Wissenschaftler finden interessante neue Wirkungen des einheimischen Öls.
Die mediterrane Ernährungsweise gilt in der Fachwelt insbesondere durch die reichliche Verwendung von Olivenöl als besonders Blutgefäß-schützend. Doch offensichtlich brauchen wir bei der Wahl des Öls gar nicht zwingend auf südländische Importe zurückzugreifen. Wie Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam nun mitteilen, scheint das einheimische Rapsöl in puncto Gefäßschutz auch einiges zu bieten - möglicherweise sogar mehr als Olivenöl. In einer ersten Pilotstudie an übergewichtigen Männern zeichnete sich ab, dass Rapsöl den Cholesterinspiegel sowie die Leberwerte senkt und die Bildung von Entzündungsmarkern reduziert.
Für die Studie verwendeten die Männer über vier Wochen täglich 50 Gramm raffiniertes Rapsöl oder kaltgepresstes Olivenöl, beispielsweise als Salatdressing oder in Pastasoßen. Der erste Pluspunkt für beide Öle: Trotz der immerhin knapp 450 Zusatzkalorien am Tag nahm keiner der Teilnehmer an Gewicht zu. Mit Rapsöl sanken zudem die Werte für das Gesamtcholesterin um etwa 20 mg/ dl und für das problematische LDL-Cholesterin um durchschnittlich 15 mg/dl. Auch die Leber schien nach vier Wochen weniger belastet zu sein, was sich in geringeren Leberwerten ausdrückte. Gleichzeitig bildete das Unterhautfettgewebe der Männer, die Rapsöl verwendeten, weniger Entzündungsbotenstoffe wie Interleukin 6. Besonders für Übergewichtige wäre dies von Vorteil, da Entzündungen hier eine große Rolle bei der Entstehung von Folgeerkrankungen spielen und besonders die Blutgefäße schädigen.
Da sich beide Öle hinsichtlich des Vitamin E- und Polyphenolgehaltes kaum unterscheiden, könnten vor allem die in Rapsöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren für die beobachteten Effekte verantwortlich sein. Gewiss liefern die Ergebnisse nur erste Hinweise. Doch schon jetzt ist Rapsöl ein optimales Öl zum Kochen, Braten oder Backen.
Quelle und Kontaktadresse:
Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention e.V. (FET)
Pressestelle
Kapuzinergraben 18-22, 52062 Aachen
Telefon: (0241) 160 35 683, Fax: (0241) 160 35 684