Über Fußball-WM nicht den Tierschutz vergessen / aktion tier: warnt vor gefärbten WM-Eiern
(Berlin) - Das WM-Fieber hat ganz Deutschland gepackt. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Produkte, die mit den Farben schwarz-rot-gold versehen sind, reißend Absatz finden sogar Eier. Die Deutschland-Eier sind so gefragt, dass der Bedarf trotz Extraschichten in den Färbereien nicht mehr gedeckt werden kann, teilt die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in Bonn mit.
Judith Schmalzl von der Tierschutzorganisation aktion tier Menschen für Tiere e.V. in München warnt die Verbraucher: Mit der Einfärbung der Eier verschwindet der vorgeschriebene Stempel. Dadurch kann die Herkunft der Eier nicht mehr nachgeprüft werden. Der Verbraucher kann nicht feststellen, ob das gefärbte Ei aus einer tierquälerischen Legehennenfabrik (der Stempel auf dem Ei beginnt mit einer 3), aus Bodenhaltung (der Stempel beginnt mit einer 2), aus Freilandhaltung (1) oder gar aus Biohaltung (0) stammt. Die Einfärbung kann sogar ein Mittel dazu sein, die vom Verbraucher vielfach abgelehnten Eier mit der 3er Stempelung an den Mann, an die Frau zu bringen.
In Deutschland gibt es fast 50 Millionen Legehennen, die jährlich zwölf Milliarden Eier legen. Rund 90 Prozent der Hennen leben in Käfighaltung. Eine Legehenne hat laut Gesetz eine zugestandene Fläche von 550 cm², das ist weniger als ein DIN-A4-Blatt.
Aufgrund dieser Zahlen wird klar, dass der Großteil der gefärbten Eier von Legehennen stammt, die unter grausamen Bedingungen ihr Leben in Käfigbatterien fristen. Auch wenn durch die Fußball-Euphorie das Alltägliche gerne vergessen wird, sollte man bei seinem Konsumverhalten doch immer den Tierschutz im Auge behalten, so Judith Schmalzl von aktion tier, denn durch den verstärkten Absatz von 3er-Eiern, wird neues Tierleid produziert.
Quelle und Kontaktadresse:
aktion tier - Menschen für Tiere e.V. (DTHW), Geschäftsstelle und Pressestelle
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