Pressemitteilung | Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ)

U11 und J1: Die große Chance, gesund erwachsen zu werden!

(Köln) - Vorsorgeuntersuchungen - in den ersten Lebensjahren sind sie selbstverständlich, fast jedes Kind nimmt sie wahr. Die so wichtigen Vorsorgeuntersuchungen U11 und J1 werden dagegen zu wenig gemacht. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte appelliert daher an die Eltern: "Bringen Sie Ihr Kind zur U11 und zur J1!"

Warum die U11 so wichtig ist

Die U 11 findet im Alter zwischen 9 und 10 Jahren statt. In diesem Alter treten häufig zum ersten Mal größere Schulschwierigkeiten auf. Bei der U11 geht es daher auch um die möglichen psychischen oder sozialen Gründe dieser Schulprobleme und darum, wie das Kind am besten gefördert und unterstützt werden kann. Ebenso wichtig bei der U11 sind die Themen Mediennutzung und der Umgang mit Suchtmitteln. Auch Zahn-, Mund- und Kiefergesundheit werden geprüft. Insgesamt dient die U11 der frühzeitigen Hinführung auf einen gesunden Lebensstil mit viel Sport und Bewegung und gesunder Ernährung. Eventuelle Fehlentwicklungen sollen rechtzeitig vor der nächsten Entwicklungsphase und vor dem Übergang in die weiterführende Schule behoben werden.

Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ): "Wir halten die U11 für sehr wichtig, weil sie die große Lücke zwischen U10 und J1 schließt. Daher sind wir froh, dass die Kosten dieser Vorsorgeuntersuchung von vielen Krankenkassen übernommen wird. Gerecht wäre es, wenn sie allen Kindern gleichermaßen erstattet würde. Dafür setzen wir uns seit Jahren ein."

Warum die J1 so wichtig ist

Die J1 ist die vorletzte Vorsorgeuntersuchung beim Kinder- und Jugendarzt, sie sollte zwischen 12 und 14 Jahren stattfinden. Auch bei der J1 geht es um die körperliche und seelische Gesundheit gleichermaßen. Größe, Gewicht, Hautzustand, der Impfstatus sowie Blut und Harn und einzelne Organe, das Skelettsystem, die einzelnen Sinnesorgane und der Status der Pubertät werden überprüft.

Dr. Thomas Fischbach: "Bei der J1 entdecken wir oft Fehlhaltungen aufgrund von Wachstumsschüben. Ebenfalls entdecken wir bei der J1 häufig chronische Erkrankungen, oft stellen wir Übergewicht, manchmal auch Magersucht fest. Die frühzeitige Entdeckung hilft, dass diese Erkrankungen entsprechend effizient behandelt werden können. Anders als bei der U11 werden die Kosten der J 1 von allen Krankenkassen übernommen."

Was U11 und J1 mit Krebsvorsorge zu tun haben

Der große Vorteil beider Vorsorgeuntersuchungen ist aus Sicht von Kinder- und Jugendärzten auch die frühzeitige Krebsvorsorge. Dr. Thomas Fischbach: "Bei der U11 wird in der Regel gegen HPV geimpft, also gegen die Humanen Papillomviren, sexuell übertragbare Erreger von Krebs. Bei der J1 werden diejenigen Jugendlichen geimpft, die die HPV-Impfung noch nicht bekommen haben. Die HPV-Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und senkt damit das Risiko für Gebärmutterhalskrebs, Krebs an After, Penis und im Mund- und Rachenbereich. Der frühe Zeitpunkt der Impfung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U11 und J1 erhöht ihre Schutzwirkung. Jeder Junge, jedes Mädchen sollte diesen Schutz bekommen."

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) Jakob Maske Mielenforster Str. 2, 51069 Köln Telefon: (0221) 689090, Fax: (0221) 683204

NEWS TEILEN: