Turbo für den Windkraft-Ausbau: VKU begrüßt Maßnahmenpaket der EU-Kommission
(Brüssel/Berlin) - Nachdem der Windkraft-Ausbau in der Europäischen Union im vergangenen Jahr deutlich unter dem geplanten Ziel geblieben ist, will die EU-Kommission nun mit einem Aktionspaket den Ausbau der Windkraft in Europa stärker vorantreiben. Der am heutigen Dienstag in Brüssel vorgestellte Aktionsplan sieht unter anderem für Unternehmen einen besseren Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren vor.
VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing:
"Von den von der EU-Kommission jährlich anvisierten 37 Gigawatt an neu installierten Windkraftprojekten wurden in der EU im vergangenen Jahr gerade einmal 16 Gigawatt realisiert. Das zeigt: Beim Ausbau der Windkraft braucht Europa dringend einen Turbo Booster, eigentlich ist er bereits überfällig.
Stadtwerke und kommunalen Energieversorger begrüßen alle Punkte, die einen schnellen Ausbau der Windkraft unterstützen. Dazu zählt gerade auch die Verlängerung der Notverordnung (Prolongation of the Emergency Regulation on permitting), die schnellere Genehmigungsverfahren ermöglicht.
Auch auf nationaler Ebene sollten Genehmigungsverfahren vereinfacht werden - auch, wenn hier gerade in jüngster Zeit viel erreicht wurde und bereits Erfolge sichtbar werden. Es ist richtig, dass die EU-Kommission in diesem Zusammenhang auch einen grenzüberschreitenden Netzausbau im Blick hat und erleichtern will (Commission to adopt an action plan to facilitate grids build-out).
Positiv ist ebenfalls, dass die technischen Normen EU-weit angeglichen werden sollen (Enhancing standardisation in the wind energy sector). Das fördert die Effizienz im Markt. Wenn die verschiedenen Anlagen weiter standardisiert werden, vereinfacht dies auch die Zulassungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland.
Die Produktion der Anlagen in Europa trägt zur Resilienz der Energieversorgung bei. Der Ausbau der Windenergie und der Windindustrie wird unsere Energiesicherheit verbessern und Arbeitsplätze schaffen. Bis 2030 sollen laut EU-Kommission rund 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze im Windsektor entstehen. Dafür müssen jetzt die richtigen Schritte eingeleitet werden. Angesichts des zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangels wird es auch darauf ankommen, diese Arbeitsplätze überhaupt besetzen zu können.
Nach Anpassung des Ordnungsrechts in den vergangenen beiden Jahren mit neuen Zielvorgaben für den Anteil an Erneuerbaren und Effizienzsteigerung muss nun die Finanzierung der Energiewende und die Umsetzung in den Fokus gerückt werden."
Quelle und Kontaktadresse:
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