Türkei: Staatengemeinschaft gefordert, auf sofortige Freilassung von Amnesty-Vertretern zu dringen
(Berlin) - Am Dienstagmorgen entschied ein türkisches Gericht, dass die türkischen Behörden İdil Eser von Amnesty International und fünf weitere Menschenrechtsverteidiger weiter in Untersuchungshaft halten.
Nach der Festnahme von Taner Kılıç, dem Vorstandssprecher von Amnesty International in der Türkei, im Juni sind damit erstmals in der über 55-jährigen Geschichte von Amnesty International zwei führende Amnesty-Vertreter eines Landes in Haft.
"Die Türkei versucht mit der Festnahme der zwei führenden Vertreter der größten unabhängigen internationalen Menschenrechtsorganisation internationale Menschenrechtsstandards weiter auszuhöhlen," so Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland. "Mit der Anordnung der Untersuchungshaft von Idil Eser, der Amnesty-Direktorin in der Türkei, muss nun die weltweite Staatengemeinschaft handeln. Alle Staats- und Regierungschefs sind gefordert, Druck auszuüben, damit İdil Eser und die anderen Menschenrechtsverteidiger sofort und bedingungslos freigelassen werden", so Beeko. "Amnesty International wird sich durch diese eklatante Missachtung von internationalen Menschenrechtsstandards weder einschüchtern noch entmutigen lassen."
Die sechs Menschenrechtler wurden am 5. Juli zusammen mit vier anderen während eines Workshops festgenommen. Sie werden wegen der "Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Organisation" beschuldigt. Bereits im Gefängnis befindet sich Taner Kılıç, der Vorsitzende von Amnesty International in der Türkei.
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