Trotz leichtem Rückgang bleiben Rohstoffpreise auf hohem Niveau
(München) - Der Rohstoffpreisindex der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent zurückgegangen und liegt nun bei 137,1 Punkten. Trotz des leichten Minus liegt der Index weiterhin auf hohem Niveau. "Die Rohstoffpreise liegen rund 30 Prozent unter dem 10-Jahres-Hoch aus dem März 2022, als Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine begann. Aber verglichen mit den Preisen im Jahr 2019, unmittelbar vor der Corona-Pandemie, kosten Rohstoffe im Schnitt weiterhin etwa 25 Prozent mehr. Zudem bleibt die Gemengelage für unsere Wirtschaft schwierig. Schließlich befinden wir uns in einer stockenden Weltkonjunktur und haben an unserem Standort weitere Kostenprobleme", sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Preise für Industriemetalle sanken im Februar durchschnittlich um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ein besonderer Ausreißer ist Titan, das ein Plus von 14,2 Prozent aufweist. "Schon im letzten Herbst gab es einen ähnlichen Preissprung. Titan hat eine hohe Bedeutung für die bayerische Wirtschaft. Das Industriemetall und seine Legierungen werden vielfältig eingesetzt, etwa im Flugzeug- und Anlagenbau sowie in der Medizintechnik", erklärt Brossardt. In der im Winter 2023/2024 neu aufgelegten vbw Rohstoff-Studie belegt Titan den zweiten Platz der Risikobewertung. "Das Risiko bei der Beschaffung von Titan steigt. Weltweit fördern nur wenige Unternehmen den Rohstoff und auch der Abbau und die Weiterverarbeitung in Risikoländern trägt zur Unsicherheit bei", so Brossardt.
Die Preise für Edelmetalle haben sich im Vormonatsvergleich ebenfalls verringert. Durchschnittlich nahmen sie um 1,2 Prozent ab. Die Preise für Seltene Erden sind im gleichen Zeitraum im Durchschnitt um 3,1 Prozent gesunken.
Die vbw fordert angesichts der hohen Preise, den Bezug von Rohstoffen politisch dringend zu priorisieren: "Das Thema ist bei unseren Unternehmen ein Schwerpunkt. Der Industriestandort Bayern ist auf die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen angewiesen. Dazu braucht es den Erhalt und die weitere Erschließung von internationalen Märkten mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen sowie die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen. Die Rohstoffeffizienz und -substitution muss weiter vorangetrieben werden. Zudem ist es notwendig, durch eine weiterentwickelte Kreislaufwirtschaft mehr Sekundärrohstoffe zu gewinnen", fordert Brossardt abschließend.
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