Traurige Rekorde zum Welttag der humanitären Hilfe / Malteser: "Wir dürfen nicht aufhören, uns für das Wohl der Menschen in Not einzusetzen"
(Köln) - Anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am 19. August schauen die Malteser auf ein von traurigen Rekorden geprägtes erstes Halbjahr 2015 zurück. Insbesondere die Syrienkrise und die Vertreibungen im Irak haben die Flüchtlingszahlen drastisch ansteigen lassen: Weltweit sind knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht, das entspricht dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen der Vereinten Nationen. Allein die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien hatte im Juli die Schwelle von vier Millionen überschritten. Zusätzlich zu der Flüchtlingskatastrophe tragen das Erdbeben in Nepal, die Überschwemmungen in Südostasien, der Bürgerkrieg im Südsudan und die Dürre zu Beginn des Jahres auf Haiti dazu bei, dass der Bedarf an humanitärer Unterstützung weltweit weiter steigen wird.
Der Welttag erinnert an die vier Prinzipien der humanitären Hilfe: Menschlichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit und Unparteilichkeit. "Angesichts der horrenden Flüchtlingszahlen und der Bilder verzweifelter Menschen auf der Flucht, möchte ich das Prinzip der Menschlichkeit besonders in Erinnerung rufen. Viele derjenigen, die vor Krieg und Gewalt flüchten, haben unvorstellbares Leid erlebt. Wir dürfen nicht aufhören, uns für das Wohl der in Not geratenen Menschen einzusetzen", sagt Ingo Radtke, Generalsekretär von Malteser International.
Im ersten Halbjahr 2015 leistete Malteser International Nothilfe für knapp 90.000 Menschen, versorgte sie mit Medikamenten, Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und stellte Notunterkünfte für Menschen auf der Flucht oder Betroffenen von Naturkatastrophen bereit. Mehr als 400.000 Patienten konnten in über 300 unterstützen Gesundheitseinrichtungen behandelt werden.
"An diesem Tag geht mein Dank insbesondere an die Kollegen in den Einsatzländern, die ihrer Arbeit unter oftmals schwierigen Bedingungen und mit großem Einsatz nachgehen. Bedanken möchte ich mich auch bei all den Menschen, die unsere Arbeit mit finanziellen oder persönlichen Beiträgen unterstützen, und so erst möglich machen", sagt Radtke. Der Welttag erinnert auch an die Helfer, die im Rahmen ihrer Tätigkeit ihr Leben verloren haben.
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